B orloort.

2^ie Zeit liegt nicht sehr ferne, wo man im Bereiche der Schule die weiblichen Handarbeiten als Unterrichtszweig kaum kannte.

Sie wurden durchaus nicht als ein in die Schule eingreifender Lehrzweig betrachtet. Nur hie und da wurden sie an Schulen gelehrt, ohne daß man sich um deren Bedeutung gekümmert hätte. Nach und nach widmete man jedoch diesem Unterrichte mehr Aufmerksamkeit, und es ist ein erfreuliches Zeichen für alle jene, welche sich für denselben interessiren, daß man die Aufgabe desselben in immer mehr wirksamer Weise erkennt, und zur Ueberzeugung gelangte, daß ein richtig gelei­teter Unterricht in den weiblichen Handarbeiten zur allgemeinen Bil­dung der Mädchen wesentlich beitrage.

Beschränkte sich in früherer Zeit der Handarbeitsunterricht darauf, den Mädchen nur die technische Fertigkeit in gewissen Handarbeiten beizubringen, so kann nunmehr, bei den Anschauungen, die man in neuerer Zeit von demselben hat, jener Unterricht in seiner Einseitigkeit nicht mehr bestehen.

Es tritt daher das Bedürfnis eines allgemeinen theoretischen Unterrichtes immer mehr zu Tage. Man strebt darnach den Schülerinnen nebst dem Können, auch jenes Wissen zu vermitteln, das sie zu einem bewußten Arbeiten befähigt, und wodurch das Mechanisirende des frü­her gepflogenen Handarbeitsunterrichtes aufgehoben wird.

Das Streben, den Handarbeitsunterricht nach dieser Richtung zu heben, gibt sich auch durch die allenthalben darüber erscheinenden Werke kund. Die meisten derselben fassen hauptsächlich die Ertheilung des