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Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte : vollständig in 4 Abtheilungen mit ca. 300 Abbildungen / von Gabriele Hillardt
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Einleitung.

Das Stricken reiht sich, mit Rücksicht auf die Ausführung, an das Häkeln an.

Es wurde im 16. Jahrhundert in Spanien oder Frankreich erfunden.

Von den verschiedenen Gegenständen, zu deren Ausführung man sich der Strickarbeit bedient, scheinen Strümpfe die ersten gewesen zu sein, und zwar war es in der Schweiz, wo man diese zuerst anfertigte. König Heinrich II. von Frankreich soll im Jahre 1547 und die Königin Elisabeth von England im Jahre 1561 die ersten gestrickten seidenen Strümpfe getragen haben.

Die Handstrickerei wird schon seit langer Zeit durch Wirk­maschinen ersetzt. Diese sollen um das Jahr 1589 von einem Eng­länder erfunden worden sein.

In neuerer Zeit sind Strickmaschinen erfunden worden, mit­telst welchen alle möglichen gestrickten Gegenstände gemacht werden können.

Das Stricken ist das Bilden von Schlingen (Maschen) mittelst eines Fadens und zweier Nadeln.

Bei Ausführung kreis- und cylinderförmiger Arbeiten kommen auch vier und fünf Nadeln in Anwendung, um die Arbeit besser hand­haben zu können.

Die Schlingen, die mittelst der Strickerei gebildet werden, stehen mit einander in unmittelbarem Zusammenhange, und dieser ist die Ursache, daß die Strickarbeit sehr elastisch ist und sich deshalb nament­lich zu wärmenden, anschmiegenden Gegenständen eignet.

Die Nadeln, deren man sich zum Stricken bedient, nennt man Stricknadeln. Es sind dies gewöhnlich gleichmäßig dicke, nur an den Enden etwas zugespitzte stählerne Stäbe, doch benützt man zu Arbeiten von dicker Baumwolle und Schafwolle auch Nadeln von Holz und Bein. Gute Stahlstricknadeln biegen sich nicht und haben weder zu scharfe noch zu stumpfe Spitzen. Die gewöhnliche Länge derselben ist

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