Bei Häkelstichen, welche hin- und zurückgehend gearbeitet werden, sind jene Fäden, mit welchen eben nicht gearbeitet wird, zu überhäkeln. Wenn nur auf einer Seite gearbeitet wird, können die freien Fäden auf der Kehrseite lose liegen bleiben oder mit eingehäkelt werden. Das Letztere ist namentlich bei solchen Gegenständen anzuwenden, welche nicht gefüttert werden.

Bri Arbeiten mit Stäbchenmaschen hat das Ueberhäkeln der freien Fäden in folgender Weise zu geschehen: Der Faden, welcher auf die Nadel gelegt wird, um das Stäbchen damit auszuführen, ist unter­halb deS freien Fadens hervorzuholen. Die beiden ersten Schlingen werden zusammengeschürzt und der freie Faden erst bei dem Zusammen- schürzen der beiden letzten Schlingen überhäkelt.

Das Häkeln über Kchnur und Borte.

Gewisse Arbeiten, Tassen, Herrenmützen u. dgl. werden häufig über eine Einlageschnur ausgeführt, theils um dem Gegenstände mehr Festigkeit zu geben, theils um, wie z. B. Strumpfbänder, diesen dehnbar zu machen. Zu letzterem Zwecke werden elastische Schnüre angewendet. Hiebei wird keine Anschlagreihe ausgeführt und die Schnur mit festen Maschen dicht überhäkelt, damit sie nicht durchzusehen ist.

Eine andere Art über Schnur oder Borte zu häkeln ist jene, wobei diese derart zwischen den Maschen hervortreten, daß sie ein Muster bilden.

Hiezu werden gewöhnlich feste Maschen angewendet. Die Breite der einzuhäkelnden Borte muß der Höhe einer Masche entsprechen.

Diese Arbeit ist namentlich mit Gold- oder Silberborte und Seide ausgeführt, sehr effektvoll und können zu derselben ebenfalls Tupfmuster als Vorlagen benützt werden. Bei jenen Maschen, welche das Muster bilden, muß die Borte derart hervortreten, daß die Maschen hinter derselben gearbeitet werden; bei jenen, welche den Grund bilden, werden die Maschen vor der Borte gearbeitet. In dieser Weise ausgeführt, bildet die querliegende Borte das Muster, doch kann diese auch den Grund bilden.

Das Häkeln mit perlen.

Dieses wird zur Ausführung von Geldbörsen, Herrenmützen u. dgl. angewendet und gewöhnlich mit Seide, kleinen Gold-, Silber- oder Stahlperlen ausgeführt, und zwar so, daß die Perlen das Muster bilden.

Die Perlen werden vor Beginn der Arbeit an den Arbeitsfaden gereiht. Zur Ausführung derselben sind feste Maschen am verwend­barsten. Es wird hiebci in folgender Weise vorgegangen: Nachdem die 1. Schlinge durch die Masche der untern Reihe durchgezogen ist, wird die Perle an die Masche angeschoben und diese geschloffen. Hiedurch