Dokument 
Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte : vollständig in 4 Abtheilungen mit ca. 300 Abbildungen / von Gabriele Hillardt
Entstehung
Seite
8
Einzelbild herunterladen

8

Die Nähte.

Eine Reihe gleichartiger Stiche wird eine Naht genannt. Nach der Art der Stiche unterscheiden wir/.

1. Vorstichnähte,

2. R ü ck sti chnä h t e,

3. Saumnähte,

4. Ueberwindliche Nähte,

5. Hohlnähte,

6. Knopflochnähte.

Nach der Art ihrer Verwendung werden unterschieden:

1. Verbindungsnähte,

2. Befestigungsnähte,

3. Faltennähte,

4. Ziernähte.

I. Uerbindungsnähte.

Verbindungsnähte sind solche Nähte, welche dazu dienen, 2 Theile miteinander zu verbinden. Hieher gehören:

и) Vorstichnähte, ff) Rückst ich nähte,

e) Ueberwindliche Nähte,

(I) der Doppelsaum, auch Schneidernaht genannt, s) die Doppelnaht, auch französische Naht genannt,

к) die Uebernähte.

Unter diesen Nähten unterscheiden wir wieder:

I. Einfache Nähte, zu deren Ausführung nur eine Naht erforderlich ist, und

II. Doppelnähte, zu deren Ausführung 2 Nähte gehören.

Zu den ersteren gehören: Die Vor- und Rückstichnaht, die über- windlichen Nähte und der Doppelsaum.

Zu den zweiten gehören: Die Doppelnaht und die Uebernähte. u) V o r st i ch n ä h t e. 2 Theile, welche miteinander verbunden werden sollen, entweder gleichmäßig oder nach der Weise der Zu- sammenfügung aneinander legen und mit Vorstichen verbinden, indem die Nadel durch beide Stosftheile durchgeführt wird.

b) R ü cksti chn äh t e. Hierbei ist vorzugehen wie bei den Vorstich- nähten, doch werden anstatt der Vorstiche Rückstiche ausgeführt.

c) Die überwindliche Rechtsnaht, Endelnaht. 2 Webe­kanten, Sahlenden, werden gleichmäßig aneinander gelegt und mit dem überwindlichen Rechtsstiche verbunden.

Bei Ausführung dieser Naht darf der Stich nicht zu stramm angezogen werden, weil nach ihrer Vollendung die beiden Stoff­theile auseinander zu legen und die Naht platt zu streifen ist.