Einleitung.

Die Netzarbeiten, die wegen ihrer Schönheit und Dauerhaftigkeit sehr beliebt sind, gehören zu den ältesten weiblichen Handarbeiten.

Das Netzen ist das Bilden von Schlingen, die mittelst eines Knotens befestigt werden.

Zur Ausführung eines Netzes sind folgende Werkzeuge erforderlich:

1. Eine Schütze, auch Netznadel genannt;

2. ein runder oder glatter Stab, gewöhnlichWalze"

genannt. '

Die Schütze ist eine von Stahl, Messing, Bein oder Holz ver­fertigte, an den beiden Enden gabelförmig gespaltene Nadel, die zum Aufwinden des Garnes dient.

Die Walze ist von Bein, Holz oder Stahl. Sie muß sehr glatt polirt und auch möglichst gleichmäßig sein, weil sonst die Maschen, die man darüber schürzt, ungleich werden.

Der Faden, dessen man sich zum Netzen bedient, kann je nach dem Gegenstände, den man netzt, von Baumwolle, Zwirn, Seide oder Schafwolle sein.

Netzarbeiten sehen bei oberflächlicher Betrachtung auf beiden Seiten gleich aus, bei genauerem Beschauen findet man einen kleinen Unter­schied in den Knoten.

Die Netzarbeit läßt sich nicht so austrennen, wie die Häkel- und Strickarbeit, sondern man muß, wenn man eine Masche auflösen will, den Knoten, der sie abschließt, vorsichtig mit einer Nadel aufmachen.

Wenn der Faden an einer Netzarbeit zu Ende geht, dann muß man den neuen Faden mit dem alten zusammenknüpfen.

Das Beendigen einer Netzarbeit geschieht durch das Abschneiden des Fadens.

Wir unterscheiden zweierlei Arten des Netzes:

1. Das schiefe Netz;

2. das gerade Netz.

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