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nach unter dem Arme so viel abgenommen, daß die Aermel unten ungefähr ein Drittel schmäler sind als oben, wie es die punktirten Linien in Abb. 86 andeuten.

c) Auf der Achsel abgerundet. Man rundet sowohl die geraden als auch die abgeschrägten Aermel auf der Achsel ab. (Abb. 87.)

Die Höhe der Rundung beträgt ungefähr ein Achtel der übrigen Länge des Aermels.

Sowohl gehäkelte als auch gestrickte Leib­chen werden entweder der Breite oder der Länge nach gearbeitet. Der Breite nach werden ge­wöhnlich durchbrochene Leibchen gearbeitet.

Sobald die Achseltheile vollendet sind, werden diese sowohl bei gehäkelten, als auch bei gestrickten Leibchen auf der Kehrseite mit überwindlichen Stichen zusammengenäht. Das Zusammenhäkeln dieser Theile ist nicht empfeh- lenswerth, weil dadurch eine dicke Naht entsteht.

Nach Vollendung der Achseltheile werden die Aermel eingehäkelt oder eingestrickt, wobei man auf der Achsel einige Maschen zunimmt, weil der Aermel hübscher fällt, wenn er auf der Achsel etwas weiter ist.

Um einen Maßstab für die erforderliche Maschenzahl zu erhalten, mißt man die Weite des Armloches und berechnet nach der unteren Weite des Leibchens, wie viel Maschen für die Weite eines Aermels erforderlich sind.

Bei gehäkelten Leibchen muß bei den Aermeln, wenn sie in der Runde gearbeitet werden, jede Reihe abgeschlossen werden. Man wird daher z. B. bei Leibchen, deren Muster aus Luftmaschen und einfachen Stäbchenmaschen zusammengesetzt sind, zu Beginn der Reihen anstatt des ersten Stäbchens drei Luftmaschen arbeiten, und die letzte Masche jeder Reihe stets an die erste anschleifen.

Unten versieht man die Aermel mit einem Zug. Dieser besteht gewöhnlich aus einer Reihe einfacher Stäbchen, einer darauffolgenden Reihe Kreuzstäbchen, oder einer Reihe, wobei man abwechselnd arbeitet: zwei Luftmaschen, zwei Stäbchen übergehen, zwei Doppelstäbchen u. s. w.

Dieser Reihe folgt wieder eine Reihe einfacher Stäbchen und dann eine beliebige schmale Spitze.

Um den Halsausschnitt häkelt man den Zug wie um die Aermel, doch ist Hiebei in den Winkeln etwas abzunehmen, damit der Ausschnitt hübsch gerundet wird. Diesen umhäkelt man mit derselben Spitze, wie die Aermel.

Man häkelt an die Leibchen häufig einen Rand. Dieser darf jedoch nicht breit sein. Zu Leibchen eignen sich überhaupt nur kleine Muster.

Der Breite nach gestrickte Leibchen werden ebenso gearbeitet, wie die gehäkelten.

Abb. 87.