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warten lind recht vorsichtig die Dornen aushaken, für ungeduldige Menschen nebenbei die schönste Kur. In Waldau lagen wir mit der Kompagnie Wilhelmi und noch zwei weiteren kleinen Infanterie-Detachements zusammen. Hier hatten die Schwarzen besonders schlimm gehaust und mit einer gewissen Liebe und Sorgfalt alles zerstört. Wir schlugen unser Quartier in der gänzlich demolierten Villa Wecke auf, mir war es aber zu zugig in den rauchgeschwärzten Mauern, und ich zog es vor, mir ein Nest aus Preßheuballen zu konstruieren. Abends trat dann ein Naturphänomen
t—-- je:
St. A. Dr. Eggol phot.
Okakango.
i. Der Verfasser.
2. Hauptmann Stahl.
3. Leutnant Freiherr v. Watter.
ein, jedenfalls war es für die jetzige Jahreszeit ein solches, ein Gewitter zog schwarz herauf, und bald goß es wie mit Strippen, alles durchweichend. Meine Heubude hielt leidlich dicht, nur war es mir für die Nacht beinahe zu warm darin, so hatte ich mich schon’an die Kälte gewöhnt.
Der 23.'Mai brachte uns endlich nach Okahandja am Swakop- flusse, der noch stellenweise schwach fließendes Wasser zeigte. Unterwegs hatten wir in Okakango an der schönen Farm des Oberleutnants Ziegler gerastet und endlich einmal ein wirklich hübsches Fleckchen Erde gefunden. Auch Okahandja zeigt einige anziehende Punkte. Militärstation, Bahnhofsgebäude, einige Stores um einen mächtigen freien Platz, eine
von Salzmann, Im Kampfe gegen die Herero.
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