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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
Entstehung
Seite
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Zweites Kapitel.

HamburgSwakopmund.

Nun sind wir bald in Teneriffa. An Bord herrscht stets emsigste Tätigkeit, die besonders für unsere Leute sehr gut ist, da es bekanntlich sehr schwer hält, die Mannschaften an Bord eines Transportschiffes so zu beschäftigen, daß sie genügende Bewegung haben. Die Pferde, von denen vier bis fünf auf jeden einzelnen Mann kommen, beanspruchen viel Pflege. Natürlich können die Tiere nicht so abgewartet werden wie zu Hause, mit Rücksicht auf die Engigkeit des Raumes, die es mit sich bringt, daß das Führen der Pferde nur in beschränktem Maße erfolgen kann. Trotzdem haben wir noch kein krankes Tier an Bord, was wohl zum größten Teile den praktischen Anordnungen eines unserer Offiziere zu danken ist, der schon denAlesia-Transport von China nach Hause mitgemacht hat. Man sieht ihn den ganzen Tag treppauf treppab klettern und mit besorgter Miene jeden einzelnen seiner Lieblinge beobachten. Kaum daß er sich Zeit für die einzelnen/übrigenserstklassig zubereiteten Mahlzeiten gönnt. Die auf dem obersten Deck stehenden Masuren hatten sich anfänglich einen kleinen Schnupfen geholt, was zu erwarten war und belanglos ist. Unser Schiff, 1902 in England gebaut, läuft so schön ruhig und schlingert und rollt auch bei bewegter See so w'enig, daß selbst der gefürchtete Kanal und die Biskayabucht mit ihrer Dünung verhältnismäßig wenige Opfer der See­krankheit gefordert haben. Jetzt sind wir schon seegewohnt wie die ältesten Seebären, jeder fühlt sich dank der vortrefflichen Verpflegung sehr wohl und bemüht sich, möglichst viel Fett auf Vorrat anzusetzen, denn nach der Ausschiffung in Swakopmund wird es wohl mit den Fleischtöpfen Ägyptens

Kopfleiste von Anita Fetors.