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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
Entstehung
Seite
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Pocken wären und bei unseren Truppen viel Typhus herrschte. Wir er­hielten die Gebäudegruppe des ermordeten Ladenbesitzers Denker als Quartier zugewiesen und richteten uns dort so gut als es eben ging ein. Zugleich fragte unser Führer beim Hauptquartier an, ob wir nicht nach Okakango bis zum endgültigen Abmarsch übersiedeln dürften. Abends traf die Genehmigung hierzu ein und am 24. siedelten wir nacli dem hübschen Okakango über; in der großen Farm war Platz genug für Offiziere und Mannschaften der Batterie, so daß wir endlich einmal wieder unter Dach und Fach schlafen konnten.

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von Siilznmnn phot,

Farm Okakango,

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Mit uns zusammen lag hier die Witboi-Abteilung unter Leutnant Müller von Berneck, die Witbois lagen draußen im Halbkreise um die Farm herum verteilt in einzelnen Gruppen. Ihre Pferde waren den ganzen Tag auf der Weide unter Aufsicht einzelner Leute. Die übrigen lagen den ganzen Tag rauchend, schwatzend und schlafend an ihren Lagerfeuern. Nur ab und zu hatten sie Appell, um zu konstatieren, daß Pferde und Waffen in Ordnung waren. Einen regelrechten Dienst kann man mit diesen freiwilligen Bundesgenossen nicht abhalten, man muß sie nehmen, wie sie sind, und darf sie in ihrer Freiheit möglichst wenig beeinträchtigen, sonst gehen sie ebenso wieder weg, wie sie gekommen sind, und wir haben das Nachsehen. Unter sich halten sie trotzdem auf Disziplin, und der Führer, der Kapitän, straft rücksichtslos mit 25 Hieben, wenn er es für notwendig