WODLEY’SCHE
B.
DRAHTSEILFABRIK
LANG
KREUTH BEI BLEIBERG (KÄRNTEN).
ur Förderung des Hauwerkes durch Schächte wurden in den Bleibergbauen in Bleiberg-Kreuth bis gegen die Mitte dieses Jahrhunderts Förderseile aus Hanf verwendet. Nachdem die Anschaffungskosten dieser zumeist aus Triest bezogenen Hanfseile unverhältnismässig grosse waren, dieselben auch nicht die genügende Dauerhaftigkeit und Sicherheit boten und endlich das Aufziehen dieser Seile auf den immerhin grossen Seilkorb umständlich und nicht ohne Gefahr war, wurden von der früheren Besitzerin, welche so wie die heutige Firmainhaberin, Baronin Olga Lang, auch selbst Bleibergbau betrieb, Versuche gemacht, Drahtseile zu Bergbauzwecken zu verwenden, in der Hoffnung, dadurch die Förderung billiger zu gestalten.
Diese Versuche ergaben günstige Resultate, weshalb sich die damalige Werksleitung entschloss, die Fabri- cation von Drahtseilen selbst in die Hand zu nehmen und zu diesem Behufe in dem Jahre 1857 eine entsprechende Fabriksanlage einzurichten.
Der Betrieb, welcher ursprünglich nur für den eigenen Bedarf berechnet war, musste bald erweitert werden, und schon im Jahre 1858 begann die handelsmässige Herstellung von Drahtseilen für auswärts.
Die maschinelle Einrichtung der Fabrik wurde, entsprechend dem technischen Fortschritte in diesem Fache, erweitert und vervollkommnet, so dass dieselbe heute im Stande ist, auch aussergewöhnlichen Anforderungen zu genügen. Es können Litzen, Duchten aus 3—37 und Seile bis aus 1080 Drähten erzeugt werden.
Die gebräuchlichsten Sorten werden aus 22, 24, 26, 28, 3o, 36 , 42, 48, 54, 56, 60, 66, 72, 84, 96, 114, i 32,
144, 156, 168, 180, 252 und 432 Drähten mit geölter Hanfeinlage erzeugt.
Es werden aber auch Spiralseile aus 7, 12, 14, 19, 27, 3o und 37 Drähten oder nach Wunsch in anderen
Combinationen ohne Schnureinlage angefertigt.
Zur Herstellung der Drahtseile wird entweder blanker oder feuerverzinkter Eisendraht- und Tiegelguss- Stahldraht verwendet.
Die Fabrik ist in der Lage, jederzeit die gewünschten Sorten von Drahtseilen zu Zwecken der Förderung in Bergbauen, für Seilbahnen und Bremsberganlagen, für Erdbohrungen, für Schiffsüberfuhren, Seilbrücken, Transmissionen für Sägen, Dresch- und Häckselmaschinen, für Krahne, Aufzüge, Eisenbahnsignale, Glocken- und Schrankenzüge, für Schiffsverankerung und Takelage, für Schleppschiffahrt, Dampfpflüge, Gartenzäune, Blitzableiter u. s. w. zu liefern. Die Fabrikate finden hauptsächlich Absatz in allen Provinzen Oesterreich-Ungarns, werden aber auch in das Ausland geliefert.
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