der Export an Sensen durchschnittlich per Jahr » » » Sicheln » » »
~~ Zusammen
Es hat sich sonach auch der Export nahezu verdoppelt.
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Der Werth des Sensen- und Sichelexportes im letzten Decennium beträgt 25 Millionen Gulden, gewiss eine schöne Summe Geldes, welche dieser relativ^ kleine Industriezweig Oesterreichs ins Land brachte. In den letzten 10 Jahren giengen von den österreichischen Sensen:
nach Russland. j 3 ' 8°/ 0
» Deutschland. 97 »
» den Balkanländern . . . . 8 - 3 »
» Italien.47 »
» der Schweiz. i - 2 »
» anderen Ländern. 2‘3 »
Der weitaus grösste Abnehmer unserer Sensen ist sonach Russland, der Export dahin war bis in die letzten Jahre im Steigen.
Von den österreichischen Sicheln gehen ungefähr 3 / 4 des Exportes nach Deutschland, den Rest consumiren Italien, Russland und andere Länder. —
Die Einfuhr an Sensen und Sicheln in Oesterreich ist unbedeutend, sie beträgt bei Sensen nur '/ 2 °/ 0 der Ausfuhr. Die Sensen-Industrie ist somit einer der wenigen Zweige der österreichischen Industrie, welcher dem industriellen Auslande, insbesondere unserem gewaltigen Nachbarn Deutschland, entschieden überlegen ist.
Die Gesetzgebung war von mannigfacher Einwirkung auf die Sensen-Industrie. Die mit der Gewerbeordnung vom Jahre 1859 inaugurirte Gewerbefreiheit hatte zur nächsten Wirkung, dass die alten Innungen sich, mit Ausnahme der Kirch-Michldorfer Innung, auflösten, und dass die früher von den Innungsordnungen geregelte Production, die auf allen Werken eine gleichmässige war, sich frei entwickeln konnte; mehrere Sensenwerke haben sich auch seither zu einer Erzeugung von mehr als 1000 Stück Sensen per Tag entwickelt, während vor 50 Jahren kein Sensenwerk mehr als höchstens 200 Stück erzeugte.
Den socialpolitischen oder Arbeiterschutzgesetzen haben sich die Sensengewerke willig gefügt und waren in der Mehrzahl bemüht, durch freiwillige Fürsorge, Schaffung gesunder Arbeiterwohnungen, Gründung eines Alters-Unterstützungsfondes, die Lage der Arbeiter zu verbessern; die Sensengewerken, welche mit wenig Ausnahmen den Betrieb ihrer Werke selbst leiten, stehen dadurch den Arbeitern noch näher als andere Industrielle, daher ist das Verhältnis zwischen Unternehmer und Arbeiter in der Sensen-Industrie im Allgemeinen noch immer ein gutes geblieben.
Eine Industrie, welche, wie die Sensen-Industrie, vorwiegend auf den Export angewiesen ist, hat begreiflicherweise das grösste Interesse an der Handelspolitik; der Umschwung vom Freihandel zur Schutzzollpolitik, der sich auf diesem Gebiete vollzog, war nicht zu Gunsten der Sensen-Industrie, die, wie jede leistungsfähige Industrie, seit jeher auf dem Standpunkte des Freihandels steht. Die hohen Einfuhrzölle auf Eisen- und Stahlhalbfabrikate, welche die hohen Eisenpreise im Inlande bedingen, erschweren in zunehmendem Maasse den Kampf mit der ausländischen Concurrenz, der Stahl und Eisen um S°°/o billiger zu Gebote stehen, anderseits üben auch unsere hohen Bahn- und Lloydtarife auf die Ausfuhr einen ungünstigen Einfluss aus.
Im Laufe der Zeiten, wenn sich die Productionen der einzelnen Wirthschaftsgebiete zu Special- Industrien, die im internationalen Wettbewerbe bestehen können, ausgebildet haben werden, wird man wieder mehr zum Freihandel zurückkehren; die Sensen-Industrie ist schon eine solche Specialität und wird sie hoffentlich auch dann noch sein.
Der Markenschutz ist für die Sensen-Industrie von ganz besonderer Wichtigkeit, das erste Markenschutzgesetz vom Jahre 1859 war jedoch auf zu liberalen Grundsätzen aufgebaut und hat zu Missbräuchen
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