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duss nur in höchst seltenen Fällen Klagen über rücksichtsloses Diirchsuehen der Reise-Effecten Vorkommen.

Koch in der Gepäckhalle haben wir einem der bei allen Rahnen angestelltcn und durch Nummern kenntlich gemachten Träger die 'Weiterbesorgung der beweglichen Habe, die wir mit uns führen, übergeben. Unser eignes Streben geht .jetzt dahin, sobald als mög­lich in ein Hotel zu gelangen, ln den meisten andern Städten geschieht dies am Einfachsten, indem man irgend einen sogenannten Gasthofs-Omnilms besteigt, in Wien aber ist dies nicht möglich, weil hier die Hôtels keine eignen derartigen Gcsellschaftswagen zur Abholung der Fremden von den Ralmhöfen besitzen. "Wir müssen uns also entweder einem Fiaker oder einem Einspänner (einem sogenannten Comfortable) oder, wenn wir keines von beiden haben können, einem Stellwagen anvertrauen.

Von allein öffentlichen Fuhrwerk in Wien abgesehen von den Wagen der Pferdc-Eisenbalm ist derStellwagen, wie man hier den Omnibus nennt, das Rilligste, aber die Renutznng desselben ist nur demjenigen zu empfehlen, der viel Zeit zu ver­säumen hat und wenig auf Requemlichkeit gibt. Rei weitem empfehlenswerther sind Einspänner und Fiaker, jedoch ist es dem Fremden zu rathen, sich einiger Massen mit den polizeilich fest- gestellten Fahrtaxen vertraut zu machen, da die Kutscher häufig mit grosser Unverschämtheit höhere Preise beanspruchen, als sie zu fordern berechtigt sind.

Uebrigens ist man oftmals gern bereit, diesen Leuten frei­willig ein Trinkgeld zu geben, denn sic sind in ihrer Art Künstler, ihre Kunstfertigkeit verdient wirklich Anerkennung. Einfescher Wiener Fiaker fährt im schärfsten Trabe durch die mit Wagen und Passgängern oftmals überfüllten Strassen, er weiss sein Gespann mit wahrhaft staunenswerther Geschicklichkeit überall hindurch zu lenken, ohne dass er irgendwo anstösst oder auch nur die Peitsche braucht. Diese Vollkommenheit, mit welcher der Fiaker seine Reschäftigung

Fesch ist was der Franzose mitChic bezeichnet.