Paulus darstellend, sowie die ulte Glasmalerei der Fenster des Hochaltars und endlich die von dem schon genannten Anton Pilgram «(arbeitete steinerne Kanzel die Aufmerksamkeit der Besucher. Diese Kanzel ist wirklich ein Meisterwerk von »Steinmetzarbeit; unter der Treppe derselben, unter dem Kanzelfusse, ist das Bildnis» des Meisters Pilgram zu sehen, der dort, einen Zirkel in der Hand, aus einer Nische wid aus einem Fensterehen hervorsieht. Der ganze innere Baum des Domes fasst bequem etwa 12.100 Menschen.

Der hohe Thurm, der ausschliesslich mit dem NamenStefans­thurm bezeichnet wird, dieses Wahrzeichen Wiens, misst von seiner Basis bis zur höchsten Spitze 435 Fuss. Erdbeben und Gewitter­stürme rüttelten vier Jahrhunderte lang an ihm, ohne ihm Schaden zufügen zu können, zuletzt litt er aber dennoch und zwar besonders 180J bei der Beschiessung der »Stadt durch die Franzosen. Seine »Spitze begann sieh allmählig zu neigen, so dass man sieh endlich 183b entschliessen musste, von derselben etwa sechzig Fuss abzu­tragen. Drei volle Jahre wurden dazu gebraucht, diesen Theil wieder zu erbauen, aber schon 18(>0 ergab sich die Nothwendig- keit, denselben zum zweiten Male herunter zu nehmen. Die Arbeit übernahm jetzt der Dombaumeister Friedrich Schmidt, der seitdem nicht nur die »Spitze aufgestellt, sondern auch die sonstige äussere Bestauration des Domes nahezu vollendet hat. Die Frage, ob der zweite nördliche Thurm ebenfalls weitergebaut werden solle, ist während der Ausbesserung des Vorhandenen, durch den Gemeinde­rath Wien's bcrathen und verneinend beantwortet worden.

Der Thurm gewährt eine vorzügliche Aussicht auf die Stadt und deren Umgebung. Er bildet ein natürliches Observatorium und wurde als solches unter Anderem von dem Grafen Rüdiger von »Stahremberg, dem mannhaften Yertheidiger Wien's, bei der Be­lagerung durch die Türken im Jahre 1683 benützt. Auch Wenzel Messenhauser spähte von hier aus 1848 vergeblich nach dem selmlichst erwarteten Entsätze durch die ungarische Insurrections- armee. Blickt man von dem Thur me aus herab auf das Dach der Kirche, so erkennt man, dass die bunten Ziegel mit denen dasselbe