h;

gedeckt ist, ein kollosales Mosaikbild des österreichischen Adlers darstellen.

Der Stefansplatz, der heute zu den belebtesten Verkehrspunkten der Kaiserstadt gehört, war früher ein Friedhof. Die .Spuren davon sind noch jetzt zu bemerken. Als der Platz nämlich seine ehe­malige Bestimmung verlor, wurden viele Kunstdenkmäler und Grab­steine, die sich auf demselben befanden, an der Aussenseite des Domes eingemauert. Da findet man zum Beispiel an der Südseite das Grabmal des imPfntf vom Kalenberg verewigten Minnesängers Nithardt Fuchs, der bekanntlich Hofnarr Otto's des Fröhlichen war, ferner an der Nordseite die Kanzel des heiligen Johannes Capistran, der durch Kaiser Friedrieh III. aus Italien berufen, am 0. Juni 1451 hier zum ersten Male predigte.

Dass ein' so uraltes Bauwerk, wie der Dom, eine ganze Fluth von historischen Erinnerungen wachrufen muss, liegt auf der lland, aber schwerlich dürfte man geneigt sein zu glauben, dass auch das demRiesenthor des Domes gegenüber liegendeCafé de T Europe historisch denkwürdig sein könnte. Und doch ist dies der Fall.

Als nämlich die Türken 168Ö "Wien belagerten und der König Johann Sobiesky von Polen mit seinem Heere zum Entsätze heran- riiekte, sandte derselbe wiederholt einen jungen Mann Namens Franz Kolschiitzki mit Depeschen in die Stadt an den Grafen Stahremberg. Gewiss war es ein gefährliches AVagniss sich mehr als einmal durch das türkische Lager zu schleichen, aber Kolschiitzki führte dasselbe glücklich aus und er trug dadurch so wesentlich zum Siege bei, dass die Stadt ihm nach Vertreibung der Belagerer zum Danke ein Geschenk machen zu müssen glaubte. Auf die Frage was der muthige Jüngling sich wünsche, bat derselbe um die Erlaubnis», in Wien eine Cafeschänke errichten zu dürfen. Man gab ihm bereit­willig das gewünschte Privileg und der Pole etablirte sein Geschäft dem Stefansdome gegenüber, die Kaiserstadt aber erhielt auf diese W eise ihr erstes und ältestes Caféhaus, welches unter dem schon angegebenen NamenCafé de l Europe noch heute auf derselben Stelle, wenn auch selbstverständlich in sehr veränderter Gestalt,