Der niederösterreichische Gewerbeverein in Wien stellte sich an die Spitze dieser Agitation. Ein Garantietbnds in der Höhe von 6 Millionen Gulden war rasch gezeichnet und noch vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges durfte das Zustandekommen der Weltausstellung soweit als gesichert betrachtet werden, dass es sich nur noch um die Bestimmung des Zeitpunktes handeln konnte. Da man gesehen, dass das lange Hinausschieben des Termins wieder­holt das Zustandekommen vereitelt hatte, so vereinigten sich bald die Wünsche der Gewerbetreibenden und Industriellen auf das Jahr 1873 als Ausstellungsjahr und in diesem Sinne wurden die betreffenden Petitionen an die Regierung abgefasst.

Bereits im Jahre 1870 wurde der damalige Vorstand der commerciellen Kanzlei der österreichischen Botschaft in Paris, Schwarz-Senborn, als zukünftiger Leiter der Wiener Weltausstellung bezeichnet, und schon am 9. Januar 1871 erfolgte mittelst eines Allerh. Handschreibens Sr. Majestät des Kaisers die Ernennung des erwähnten Herrn geheimen Rathes Dr. Wilhelm Freiherrn von Schwarz-Senborn zum Generaldirector der Ausstellung.

Freiherr v. Schwarz, der seine ausserordentliche Kenntniss des Ausstellungswesens, seine grossartige und umfassende Befähigung zu der schwierigen, ihm nunmehr gestellten Aufgabe bei den wieder­holten Weltausstellungen in Paris und London glänzend doeumen- tirt hatte, befand sich damals, zur Zeit seiner Ernennung, noch in dem belagerten Paris. Seine Wahl wurde von allen Industriellen Oesterreichs, welche bereits Gelegenheit gehabt hatten, seine um­fassenden und grossartigen Kenntnisse, sein eminentes Organisations- Talent und seine unermüdliche Thätigkeit zu bewundern, mit freudigem Vertrauen begriisst, denn in seiner Person allein lag bereits ein grosser Theil der Garantie des Gelingens des grossen Unternehmens. Mit Allerh. Entschliessung vom 12. September 1871 fanden sieh Se. Majestät der Kaiser in Gnaden bewogen, dem Unternehmen der am 1. Mai 1873 in Wien zu eröffnenden Weltausstellung Allerhöchst ihren besonderen Schutz zuzuwenden, und Allerhöchst ihren Herrn Bruder, den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Carl