Prachtbauten von seltener Schönheit und vollendetem Geschmack. Ohne irgend welchen Anspruch auf Vollständigkeit machen zu wollen, erwähnen wir nur die Paläste Ihrer k. k. Hoheiten der 1 lenen Erzherzoge Albreeht, Wilhelm und Ludwig Victor, die Palais Schey, Fipstein, Dräsche lleinrichshof), Königswarter, lloyos- Sprinzenstein, Todesco, Wertheim, Ofeidieim, Giskra, Skene, Duinba auf der Kingstrasse und den nächstgelegenen Strassen; in der inneren Stadt das Waarenlnfus der Firma Philipp Haas & Söhne am Graben, das Palais Wickenburg am Franz Josefs Quai, das Motenuovopalais in der Strauchgasse, das Gebäude der Credit-- Anstalt und das der niederösterreichischen Fscompte-Gesellschaft, das Gebäude der Nationalbank in der Herrengasse u. a. m. Es sind dieses durchwegs Gebäude, die ihrer Entstehung nach der neueren und neuesten Zeit angehören, und in denen der oben­erwähnte, dem neuen Wien eigenthiindiche Baustyl, am entschie­densten zum Ausdrucke kommt. Es darf dabei allerdings nicht verschwiegen werden, dass die Rücksichten des Geschmackes und der künstlerischen Gestaltung wohl bei einigen der erwähnten Bauten den Gründen der Zweckmässigkeit hie und da weichen mussten, aber dafür bewegen wir uns ja eben in einer Stadt der Neuzeit, wo Grund, Boden und Kaum immer ungemein hohen Werth besitzen.

Concentrirt sich so die grosse Welt Wiens, die Geburts­und Finanzaristokratie um die Boulevards unserer neuen Welt­stadt, um die Kingstrasse, so hat die grössere Geschäftswelt ihren Hauptsitz in der innern Stadt. Die Läden und Auslagen am Graben, Kohlmarkt, unter den Tuchlauben und in der Kärntner­strasse fesseln die Passanten durch Reichthum und Geschmack des Arrangements; Wechselstuben, Bankhäuser und Banken zeigen, dass Wien ein Börsen- und Geldplatz von universeller Bedeutung ist, und das lebhafte Drängen und Treiben in den Strassen, die Ge­schäftigkeit der Dahineilenden, der lebhafte Wagenverkehr geben dem Fremden ein wenn auch nur oberflächliches Bild von der commereielhm und universellen Bedeutung Wiens. Charakteristisch