I. Anleitung.

Mit dem Schuljahre s^O^/Oö vollendet das öffentliche Mädchen- Lyzeum in Linz das s6. Jahr seines Bestehens.

Auch dieses abgelaufene Schuljahr bedeutete für die Anstalt eine Zeit stetiger Weiterentwicklung.

Der Zuwachs an Schülerinnen in den letzten Zähren ist ein sprechender Beweis, daß das Bedürfnis, den Mädchen eine für die Zeitverhältnisse ausreichendere Bildung angedeihen zu lassen, immer mehr und allgemeiner empfunden wird. Dazu kommt, daß an Lyzeen auch eine berufliche Ausbildung, die Erreichung praktischer Lebens­ziele, ermöglicht ist.

Die Erschließung von Berechtigungen zu bestimmten Berufen für die Maturantinnen der Lyzeen bildet den Gegenstand unausgesetzter Fürsorge der obersten Unterrichtsverwaltung. Auch die Heuer wieder abgehaltene Lyzealdirektoren-Aonferenz in Mien (zu Mstern), der Herr Hofrat Dr. Huemer anwohnte, beschäftigte sich wieder eingehend mit der Ausgestaltung der Lyzeen, mit Verbesserungen des Lehrplanes, mit Erweiterung der Berechtigungen rc. Sicher werden auch diese Beratungen wieder eine erfreuliche Frucht zeitigen. Dieser Aonferenz wohnte als Ver­treter des Linzer Lyzeums dank der gütigen Erlaubnis des k. k. Landes- schulrates für Gberösterreich Herr Gymnasial-Direktor Dr. Thalmayr bei, welcher so auch nach seinem Scheiden von der Anstalt seine reichen Erfahrungen im Lyzealwesen in den Dienst der von ihm so lange geleiteten Schule stellte. Hiefür sei ihm an dieser Stelle noch besonderer Dank gesagt.

Zu bezug auf den Stand des Lehrkörpers traten im abgelaufenen Schuljahre folgende Änderungen ein:

Mit kaiserlicher Entschließung vom 5. Februar wurde der

Direktor der Anstalt Dr. Franz Thalmayr zum k. k. Gymnasial-Direktor in Ried ernannt und schied von der Anstalt, der er durch Zahre vor­gestanden. (Siehe Thronik.)