haupt einer so eingehenden und wissenschaftlichen Prüfung unterzogen wurden. Die vollständigen Prüfungsresultate sammt Tabellen wurden i863 durch Druck veröffentlicht, und wir wollen hier nur aus­zugsweise das Schlussgutachten der k. k. Prüfungscommission, ddo. Wien, 31. December 1862 repro- duciren, welches sich dahin aussprach, dass der Perlmooser Portland-Cement dem besten englischen als ebenbürtig an die Seite gestellt werden kann.

Wenngleich diese Qualitätsfrage zu Gunsten der heimischen Erzeugung fachmännisch entschieden war, so bedurfte es noch mehrjähriger ausdauernder Anstrengung und vieler Opfer, ehe es Herrn Saullich gelang, sein Fabrikat intensiver in der Praxis einzuführen und das Vorurtheil für den englischen Portland- Cement, der damals fast den ganzen Markt behauptete, nach und nach zu verdrängen.

Um die Vielseitigkeit der Verwendungsarten von Portland-Cement den Interessenten vorzuführen und zugleich auch um den Verbrauch desselben zu heben, sah sich Herr Saullich gezwungen, sein Augenmerk auf die Cementwaaren-Erzeugung zu richten und dieselbe in grösserem Umfange selbst einzuführen. In diesem Bestreben fand Herr Saullich an seinem Vertreter für Niederösterreich, Herrn Josef Neumüller in Wien, eine ausgiebige Unterstützung, welcher die Cementwaaren-Industrie in seinem Rayon selbstständig mit grosser Vorliebe cultivirte und sohin ein wesentliches Verdienst an dem späteren Aufschwünge dieses Industriezweiges zu hoher Blüthe beanspruchen kann.

Die erste grössere Verwendung des Perlmooser Portland-Cements geschah im Jahre 1859 bei dem Baue der Eisenbahnbrücke über die Salzach in Salzburg, woselbst die Fundamente der Brücken­pfeiler aus Beton mit diesem Cemente unter Wasser hergestellt wurden und sich bis heute bestens bewährt haben. Aber auch in den anderen Kronländern war man indessen nicht unthätig geblieben, sondern bestrebte sich, auf diesem Gebiete sehr Erspriessliches zu leisten.

In den Jahren 1861 bis 1870 entstanden an neuen Cementfabriken:

im Jahre 1861 die Cementfabrik des Herrn Alex. A. Curti in Muthmannsdorf, die jedoch Mitte der Siebziger­jahre aufgelassen wurde.

» 1862 » » der Herren Ed. Neuner & Co. in Leopoldsthal, jetzt im Besitze der

Herren Hartmann & Kneifei in Leopoldsthal,

» i863 » » des Herrn Joh. Gg. Buchauer in Ebbs bei Kufstein,

» 1864 » » der Plerren Gebrüder Leube in Gartenau bei Salzburg,

» 1865 » » » » Kraft & Egger in Kufstein, jetzt im Besitze des Herrn Alois

Kraft in Kufstein,

» 1866 » » des Herrn Virgil Funk in Kiefersfelden, jetzt im Besitze von Funks Witwe

in Oberaudorf,

» 1866 » » » » Leonh. Walser in Bings in Vorarlberg, jetzt im Besitze des

Herrn Rob. Fritz in Bings,

» 1867 » » » » Angelo Saullich am Bahnhofe in Kirchbichl, jetzt im Besitze

der Perlmooser Actien-Gesellschaft,

» 1868 » » » » Jos. Priebsch in Judendorf bei Graz,

» 1868 » » » » Carl Juch in Kirchbichl, jetzt im Besitze der Perlmooser

Actien-Gesellschaft,

» 1868 » » » » Wilh. von Ehrfeld in Feistritz in Kärnten,

» 1869 » » » . » Alex. A. Curti in Ober-Piesting, jetzt im Besitze der Perl­

mooser Actien-Gesellschaft,

» 1869 » » » » Ad. Baron Pittel in Weissenbach, jetzt im Besitze der

Kaltenleutgebener Actien-Gesellschaft,

» 1869 » » » » F. Leithe in Waidhofen a. d. Ybbs,

» 1869 » » » » Michael Egger in Kufstein,

» 1870 » » » » Sebast. Unterhuber in Villach,

» 1870 » » der Herren Gilardi & Bettizza in Spalato,

» 1870 » » des Herrn Max Herget in Radotin, Böhmen.

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