ausländischen Cements mit einem Eingangszoll von 50 kr. per 100 Kilo belegte. Ist derselbe auch nicht so mächtig, dass er die Einfuhr des Portland-Cements nach Oesterreich vollständig zum Stillstände brachte, so war der Schutz doch so weit ausreichend, dass sich von da ab die Portland-Cement-Fabrication in einer dem heimischen Consum ziemlich entsprechenden Weise schnell und energisch entwickeln konnte, wie dies die nachfolgende Aufstellung nachweisen dürfte.

An ein nennenswerth.es Exportgeschäft der österreichischen Cementfabriken ist in absehbarer Zeit wohl nicht zu denken, denn wenn auch die ungünstigen Productionsbedingungen durch den Ein­gangszoll für das Inland gemildert erscheinen, so werden uns in den Exportgebieten doch immer die ausländischen Fabriken den Rang ablaufen, indem sie von Haus aus am billigsten fabriciren und ihr Pro­duct durch die ihnen in reichem Maasse zu Gebote stehenden billigen Verkehrswege bei hochentwickelter Tarifpolitik mit den kleinsten Spesen in die Exporthäfen verfrachten können.

Der dermalige Einfuhrzoll auf ausländische Cemente sichert uns doch zum grössten Theile die Deckung des heimischen Consums, es ist deshalb dieser Zoll eine der einschneidendsten Lebensfragen für die österreichische Cement-Industrie, mit der sie steht oder fällt.

Unter dem Nachtheile, dass alle grossen Schwankungen des Innenconsums direct und mit voller Schwere auf uns lasten, werden wir stets zu leiden haben, nachdem die österreichischen Cementfabriken nicht, wie die ausländischen, in der Lage sind, den Ueberschuss in der Productionsmenge durch den Export auszugleichen oder doch erträglicher zu machen.

Wir lassen nun die Neugründungen folgen, wie sie sich in der Schlussperiode von 1877 bis Ende 1897 vollzogen haben; es entstand:

im Jahre i 883

» 1885

» 1885

» 1886

» 1887

» 1888

» 1890

* i8 94

» 1894

» i8 95

die Cementfabrik des Herrn Victor Mohor in Steinschall, jetzt im Besitze des Herrn * Max Reiche in Steinschall,

» » » » Ernst Korb in St. Veit, jetzt im Besitze des Herrn A. Hilke

in St. Veit a. d. Gölsen,

» Portland-Cement-Fabrik der Actien-Gesellschaft in Szczakowa, Galizien,

» » der Herren Egger & Lüthi in Kufstein,

» » » » Hofmann & Co. in Kirchdorf, Ober-Oesterreich,

» » des Herrn Alex. A. Curti in Scheibmühl, jetzt im Besitze der

Perlmooser Actien-Gesellschaft,

» » der Herren Liban & Co. in Podgorze, Galizien,

» » des Herrn P. Knoch in Wietersdorf in Kärnten,

» » der Herren Amann & Hartmann in Lengenfeld, jetzt im Besitze

der Portland-Actien-Gesellschaft in Lengenfeld, bildete sich die Kaltenleutgebener Cementfabrik-Actien-Gesellschaft mit den Fabriken in

Kaltenleutgeben und Weissenbach.

1895 entstand die Cementfabrik des Herrn Jos. Tichy in Rodaun,

1896 » » » der Herren Gebr. Leube in Mannersdorf a. L.

Die Gesammterzeugung aller im Jahre 1897 bestehenden österreichischen Cementfabriken betrug in diesem Jahre: 3 ,08g.000 q Roman- und 2,989.000 q Portland-Cement.

Der Uebersichtlichkeit halber wiederholen wir die Summen der erzeugten Quantitäten, wie sie sich am Schlüsse jedes einzelnen Zeitabschnittes ungefähr ergeben haben: .

Erzeugt wurden

Roman-Cement

Portland-Cement

Totale Summe

bis zum Jahre:

in Metercentnern

in Metercentnern

in Metercentnern

W

CO

to

ca. 7.000

ca.

ca. 7.000

1860

» 126.000

» 9.000

» 135.000

1870

» 760.000

» 205.000

» 965.000

1880

» 1,980.000

» 660.000

» 2,640.000

er»

00

M

» 3,089.000

» 2,989.000

» 6,078.000

Resumiren wir, so bestehen in Oesterreich mit Schluss des Jahres 1897: 38 Firmen mit 43 Be­triebsstätten.