betheiligte. So nahmen bereits im Jahre 1817 J. v. Thornton in Pottendorf, 1818 J. und K. Freiherr v. Puthon in Teesdorf Privilegien auf Vorspinnmaschinen für Baumwolle; letztere construirten 1821 auch eine auf Vor- und Feinspinnmaschinen gleichzeitig anwendbare Spindel. 1822 ersannen K. und J. Wackerlig in Fischamend eine Verbesserung der Watermaschinen, im selben Jahre J. v. Thornton eine solche des Streck­werkes; F. Girardony in Oberwaltersdorf ersetzte 1822 die Flügel an den Drosselmaschinen durch Glocken.

Von österreichischen Verbesserungen an Reinigungsmaschinen seien die Putzmaschine von K. W. v. Brevillier, Wien 1823, sowie die von K. Ranzu rer in Wien im Jahre 1825 und die von F. Schoch in Wien 1856 ersonnene erwähnt. In neuester Zeit, 1890, haben G. Jo sep hys Erben in Bielitz eine Baumwollreinigungsmaschine construirt, die in der Abfall- und Baumwollstreichgarnspinnerei eine weit­gehende und sehr geschätzte Anwendung findet.

An den Karden brachten J. Zillig in Schwadorf 1824, Th. Busby in Teesdorf 1826, J. Holzer in Sollenau 1826, F. und M. Gradner in Oberwaltersdorf 1832, A. Reitze in Wiener-Neustadt 1838, sowie A. Girardony in Ginselsdorf 1856, 1866 und 1868 Verbesserungen an. Besonders seien aber die von G. Josephys Erben in Bielitz gebauten Krempeln für Baumwollabfallspinnerei hervorgehoben, die als Vorspinnkrempeln mit deren patentirtem Riemchenflortheiler ausgerüstet, sich den besten ausländischen Constructionen ebenbürtig, wenn nicht in mancher Hinsicht überlegen zur Seite stellen, was deren grosse Verbreitung im Auslande und deren siegreiche Concurrenz selbst gegen englische Fabrikate beweist.

Von Verbesserungen an Drosselmaschinen seien die 1824 und 1826 dem F. Girardony in München­dorf, die 1830 den J. B. und K. Freiherren v. Puthon in Teesdorf, die 1831 den J. und Iv. v. Thornton in Münchendorf, die 1836 dem J. Mohr und F. Schultus in Fischau-Felixdorf privilegirten erwähnt. Ritter und Rittmeyer in Görz ersannen 1890 eine Schutzvorrichtung gegen Fadenbruch an Ringspinn­maschinen, während G. Josephys Erben in Bielitz die Selfactoren für das Spinnen von Baumwollabfällen wesentlich verbesserten.

Die grossen Errungenschaften der Baumwollspinnerei konnten nicht ohne Rückwirkung auf die Ver­arbeitung der anderen Spinnstoffe bleiben, sondern lenkten dieselbe vielmehr aus den seit undenklichen Zeiten beschrittenen Bahnen in vollständig neue. Auch zwangen die Erfolge der Baumwollspinner, indem sie die Weber aller Länder mit vorzüglichem Fadenmaterial von ganz ungeahnter Billigkeit versahen, auch die Spinner des Flachses und der Wolle, die früher beinahe ausschliesslich den Markt beherrschten, zu den grössten Anstrengungen, um nicht bei dem ganz beispiellosen Siegeszuge des King Cotton voll­ständig verdrängt, ja vernichtet zu werden. Wohl war ein Rückgang in dem Verbrauche der beiden letztgenannten einheimischen Spinnstoffe nicht aufzuhalten, allein deren vorzügliche Eigenschaften gaben wohl von vorneherein die Gewähr, dass ihnen ein ausgedehntes Feld der Verwendung für alle Zukunft gesichert sei, vorausgesetzt, dass es den Spinnern gelingen würde, die Garne aus ihnen in grösseren Quantitäten, wesentlich billiger und auch qualitativ besser zu erzeugen. Und gerade dazu gaben die Maschinenconstructionen der Baumwollspinnerei den kräftigsten Anstoss und zugleich die besten Vorbilder. Mieder war es England, welches bahnbrechend an der Spitze schritt; seine Constructeure machten sich die in der Baumwollspinnerei gewonnenen Erfahrungen zu nutze, neue Verfahren und Methoden, neue Vorrichtungen und Maschinen, den verschiedenen Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe angepasst, wurden ersonnen und auch die übrigen Spinnereien gingen einer neuen Blüthe entgegen.

Wie dies im Allgemeinen für alle Rohmaterialien der Spinnerei gilt, so gilt dies inbesondere für jene des Flachses. Die Abgeschlossenheit der Continentalsperre, die das britische Inselreich der ihm bis dahin grösstentheils vom Continente, auch aus Oesterreich zugeführten Leinengarne beraubte, gab den kräftigsten Ansporn zu erhöhter Production für die englischen Flachsspinner, welche, die ungeheure Bedeutung der Girardschen Erfindungen sofort erkennend, an Stelle des Handverfahrens das mechanische setzten. Da dieses eine bessere Vorbereitung des Spinngutes verlangte, so musste auch den nach althergebrachten Ueberlieferungen ausgeführten Vorbereitungsarbeiten, wie dem Rösten, Brechen, Schwingen und Hecheln erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet werden. Bei diesen Arbeiten gelang es aber nur ganz allmählich eine Aenderung herbeizuführen, da dieselben, in den Händen des Bauers liegend, als landwirthschaftliche Nebenbeschäftigung das Bedürfniss nach maschinellem Betriebe weniger fühlbar machten. Es soll auch nicht geleugnet werden, dass sich der rascheren Ausführung namentlich des Röstens grosse Schwierigkeiten entgegensetzten, die auch heute noch nicht völlig überwunden sind. Oesterreich schritt bei allen diesen Bestrebungen mit an der Spitze, wie schon der Umstand beweist, dass schon um die Mitte unseres