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ENOCH KERNS SOHN

MILITÄRTUCH- UND SCHAFWOLLWAAREN-FABRIK

ALTENBERG BEI IGLAU.

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u Anfang unseres Jahrhunderts betrieb Isaac Kern, der Grossvater des jetzigen Eigenthümers der Altenberger Fabrik, in Wien eine Grosshandlung für Tuchwaaren und Seide. Als in den Dreissiger- jahren in Folge äusserst glücklicher Conjuncturen eine Periode der Gründung von Spinnereien ent­stand, schloss sich Isaac Kern dem Zuge derZeit an und gründete im Jahre 1840 mit seinem Sohne Berthold in Polna bei Iglau eine Tuchfabrik. Der rasche Aufschwung, den das Etablissement nahm, und die sich demzufolge steigernde Production erforderten bereits nach acht Jahren des Bestandes eine gründliche Erweiterung und Verbesserung der inneren Einrichtung des Unternehmens.

Da traf es sich zur selben Zeit, dass eine ehemalige Papierfabrik zu Altenberg bei Iglau zum Verkaufe aus­geboten wurde; Isaac Kern entschloss sich rasch zu deren Ankauf. Wenn auch der Umfang der neuen Unterneh­mung von grösserer Ausdehnung als jener der Fabrik in Polna war, so richtete sich der Betrieb noch immer nicht auf die Durchführung grosser Aufträge mangels der nöthigen Maschinen. Erst 1851 wurden die ersten Feinspinn­maschinen (Mule Jenny) aufgestellt.

Im Jahre 1854 starb Isaac Kern in einem Alter von 74 Jahren und das Etablissement gieng nun auf seinen Sohn Berthold über, dessen Streben stets darauf gerichtet war, seinem Unternehmen die grösstmöglichste Vollendung zu geben. Der Erfolg blieb nicht aus; allein gerade während des italienischen Krieges, als die Fabrik mit der Ausführung eines erhaltenen Auftrages beschäftigt war, eine Million Ellen Tuch zu liefern, brannte das Unternehmen gänzlich ab. Berthold Kern begann sofort mit dem Neubau, der in viel grösserem Maassstabe ausgeführt wurde. Auch die innere Einrichtung wurde vollkommen erneuert und den modernen Anforderungen angepasst. Zehn Assor­timente neuer Krempelmaschinen, sowie die ersten mechanischen Webstühle wurden aufgestellt. War die niederge­brannte Fabrik nur für Wasserbetrieb mit einem unterschlächtigen Rade eingerichtet, so erhielt der Neubau ausser­dem ein Kessel-Maschinenhaus sammt Esse, in welchem eine Balancir-Dampfmaschine aufgestellt wurde.

Im Jahre 1869 erfuhr die Fabrik eine bedeutende Erweiterung, nachdem schon früher das Wasserrad durch Turbinen ersetzt worden war. Im genannten Jahre wurden 80 mechanische Webstühle, dann Waschmaschinen, Ap­preturmaschinen und Cylinderwalken aufgestellt, das Maschinenhaus wurde vergrössert und eine stärkere Dampf­maschine montirt. In den Jahren 1870 bis 1874 hatte die Fabrik ein Drittel des gesammten Heeresbedarfes an Uniform- stoffen zu liefern.

Ende 1874 bis 1877 war die Fabrik ganz ausser Betrieb gesetzt, weil sie nur für die Erzeugung von Militär­stoffen eingerichtet war, aber keine Heereslieferung erhielt. Als sie im März 1877 wieder in Betrieb gesetzt wurde, trat des Firmaträgers Sohn, Theodor Kern, der heutige Besitzer, in das Geschäft ein. Vom Jahre 1883 an erzeugt die Altenberger Fabrik auch Commerzstoffe sowie Kotzen.

Im Jahre 1888 erfolgten neuerliche Erweiterungen, 1893 bis 1895 mehrere grosse Zu- und Neubauten, sowie Ma­schinen-Anschaffungen. Im Jahre 1893 starb Berthold Kern in einem Alter von 73 Jahren und die Fabrik gieng nun in den Alleinbesitz des gegenwärtigen Firmainhabers über.

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