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STERNICKEL & GÜLCHER

TUCH- UND MODEWAAREN-FABRIK

BI AL A.

ie Firma Sternickel & Gülcher wurde im Jahre 1843 in Biala als Filiale der im Jahre 1811 in Eupen bei Aachen von Christian Bernhard Sternickel und Joh. Jacob Gülcher gegründeten und heute noch bestehenden Fabriksfirma gleichen Namens ins Leben gerufen. Von Anfang an in grossem Maassstabe angelegt und mit den damals besten Maschinen ausgestattet, nahm die Fabrik von vornherein eine erste Stellung unter den Textil-Etablissements Oesterreichs ein und wurde ein Vorbild für viele später entstandenen Fabriken.

Fast alle Maschinen waren aus dem Auslande bezogen, vorzugsweise aus Belgien und aus Sachsen.

Anfänglich erzeugte die Fabrik hauptsächlich orientalische stück- und wollfärbige Tuche, sowie Verkaufs- Streichgarne, und gieng dann nach und nach auf diverse Streichgarn-Artikel (melirte Meltons u. s. w.) für den in­ländischen Consum über.

Die damaligen Chefs der Firma waren Oscar Gülcher, der in Folge seines hervorragenden industriellen und gemeinnützigen Wirkens von Sr. Majestät mit dem Eisernen Kronen-Orden ausgezeichnet wurde, Iwan Sternickel und Robert Sternickel, die alle auch an dem Mutterhause in Eupen und an den anderen gleich­namigen Familienunternehmungen, wie an dem Wollhaus in Wien, an der Baumwoll- und Kammgarnspinnerei in Steinhof und der Kappenfabrik in Unterwaltersdorf betheiligt w r aren.

Mit der Zeit wurde jedoch jede Unternehmung für sich geführt und damit auch die Bialaer Tuchfabrik im Jahre 1874 ein vollständig abgetrenntes und selbständiges Unternehmen.

Die vorzügliche Einrichtung der Fabrik und das Bestreben, Artikel herzustellen, die bisher von dem Aus­lande importirt wurden, brachten die Firma Schritt für .Schritt zur Erzeugung von Streichgarn-Modesachen, von dessinirten stückfärbigen Kammgarnen und schliesslich von Kammgarn-Nouveautes, welche die Firma bis zum heutigen Tage als eine der Hauptspecialitäten betreibt.

* Hand in Hand mit der Erzeugung immer schwieriger herzustellender Artikel gieng das Bestreben des die Fabrik leitenden Chefs Oscar Gülcher zunächst dahin, einen leistungsfähigen mechanischen Webstuhl herzustellen. So wurde unter seiner Initiative aus einer kleinen Reparaturwerkstätte für Spinnereimaschinen und mechanische Stühle, die insbesondere mit Schönherr in Fühlung stand, nach und nach eine eigene Webstuhlfabrik, die schliess­lich unter dem Sohne, hauptsächlich aber unter dem Schwiegersöhne Oscar Gülchers, Georg Schwabe, durch dessen geradezu epochale Erfindungen derart auf die Höhe kam, dass der von der heutigen Maschinenfabrik Gülcher & Schwabe gebaute Buckskin-Webstuhl gewiss mit Recht als der beste von allen Systemen allgemein an­erkannt wird.

Das Etablissement ist somit heute im Besitz der neuesten, vollkommensten, schnellgehendsten und sich für alle Arten von Waaren eignenden Webstühle, von welchen 114 Stück im Betriebe sind.

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