THEODOR PILZ

BAUMWOLLSPINNEREI

GRASLITZ.

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ls der Reichthum an Erzen, der dem nordwestlichen Randgebirge unseres Vaterlandes seinen Namen gegeben hatte, zu schwinden begann, da hielt in der Familie so manches fleissigen Bergmannes bittere Noth ihren Einzug, und die Nachkommen derer, die einst mit emsiger Hand die Schätze ans Tages­licht gefördert hatten, schienen dem Hunger preisgegeben.

Auch in der alten Bergstadt Graslitz mussten die Bergwerke, welche jahrhundertelang die Quelle allen Wohlstandes gebildet hatten, nach und nach aufgelassen werden. Zum Glück für die Bevölkerung fanden sich hier Männer, die mit sicherem Blick erkannten, dass nur die Industrie Hilfe schaffen kann. Unter diesen ist in erster Linie zu nennen: Josef Karl Starck. Einer angesehenen Graslitzer Familie entstammend, die ihren Ursprung auf ein altes Patrizierhaus in Nürnberg zurückleitete, von wo sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts eingew-andert war, vereinigte er einen seltenen Scharfblick mit einer unbegrenzten Schaffensfreudigkeit. Seines Zeichens ein Weissbäcker, rief er um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eine ausgedehnte Mousselinweberei ins Leben, der bald auch Färberei, Bleicherei und Druckerei nachfolgten. Aber auch über die Grenzen seiner engeren Heimat hinaus erstreckte sich sein reger Geist; doch würde es den Rahmen der vorliegenden Einzeldarstel­lung überschreiten, wollten wir auf all das eingehen.

Am 16. September 1792 nahm er seine fünf Söhne in sein blühendes Geschäft auf und errichtete mit denselben die Gesellschaft Josef Karl Starck &

Söhne. Von der Bedeutung dieser Firma zeugt die Thatsaelie, dass derselben bereits im Jahre 1805 das Landesfabriksprivilegium mit Führung des k. k. Adlers ertheilt wurde. Nach dem Tode Josef Karl Starcks theilten sich seine Söhne, den verschiedenen Zweigen entsprechend, in das Geschäft. Der älteste Sohn Johann David übernahm das Bergwerk PIromitz und w T urde Begründer der nachmalig freiherrlich Starckschen Werke. Die chemischen Unternehmungen des Vaters kamen an Adam Starck und in das Textilgeschäft theilten sich Friedrich Karl und Johann Anton

in der Weise, dass der erstgenannte alleiniger Eigentliiimer der Fabrik in Graslitz wurde, während letzterer die Hauptniederlage in Wien übernahm und dort für den Verkauf der Waaren sorgte. Auch in Prag und Pest be­standen schon damals Niederlagen des Hauses.

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