Der im Jahre 1832 erfolgten Inbetriebsetzung in Nenzing reihte sich dort die Errichtung einer Rohwebere an, die jedoch später wieder aufgelassen und in die Spinnerei Lünersee verlegt wurde.

Im Jahre 1836 erfolgte die Errichtung der mechanischen Spinnerei Lünersee mit 21.000 Spindeln unter Be­nützung der Wasserkraft des vom Lünersee abströmenden Alvierbaches, und Anfangs der Vierzigerjahre wurden die zwei Niederlagen Getzner & Co. Wien und Linz errichtet.

Die im Jahre 1827 von Escher, Kennedy & Co. in Feldkirch erbaute Baumwollspinnerei wurde von 1850 bis 1855 von Getzner, Mutter & Co. und Escher, Kennedy & Co. gemeinsam betrieben, worauf selbe 1855 in den alleinigen Besitz von Getzner, Mutter & Co. übergieng. Im Jahre 1854 trat Andreas Mutter, Bruder des Christian Mutter, als Eirmatheilhaber in Feldkirch bei.

Im Jahre 1854 kam die bis dahin gepachtete städtische Bleiche in Bludenz durch Kauf an die Firma, welche selbe zeitgemäss einrichtete und dadurch die Bleicherei von Garnen und rohen Tüchern bedeutend emporbrachte;

im Jahre 1856 erfolgte unter Anlage eines Wassercanals aus der 111 die Vergrösserung der Spinnerei und Weberei Lünersee um ein Bedeutendes; im Jahre 1859 starb Andreas Mutter in Feldkirch. Der Gesell­schaftsvertrag wurde dann bis 1871 immer wieder stillschweigend verlängert.

Die Jahre 18671877 brachten be­deutende Neuerungen, indem die Spinnerei Lünersee ganz neu eingerichtet wurde. Die Handweberei erreichte bis zum Jahre 1867 ihren Höhepunkt (30004000 Handweber auf dem Lande und in den umliegenden Thälern), mit welchem Emporblühen auch die Steigerung im Färbereibetriebe und die Errichtung einer Veredlungsanstalt für die Tücher Hand in Hand gieng; die Errichtung von mechanischen Buntwebereien Ende der Sechzigerjahre in Böhmen zwang jedoch die Firma, die Handweberei für bunte Waaren aufzugeben und 1870 eine grosse Buntweberei in Bludenz zu errichten.

Im Jahre 1870 musste in Folge der Lostrennung der Lombardei und Venetiens von Oesterreich die im eigenen Hause untergebrachte Niederlage in Verona aufgelassen w'erden, worauf 1871 der Gesellschaftsvertrag auf weitere zehn Jahre mit den Theilhabern: Josef Getzner, Josef Andreas Tschavoll inbeld- kirch, Christian Mutter, Andreas Gassner und Johann Gassner in Bludenz erneuert und Andreas Mutters Kinder in Feldkirch mit der Bestimmung aufgenommen wurden, dass, falls niemand ein Jahr vor Ablauf des Vertrages kündet, derselbe auf weitere zehn Jahre gelten solle; 1873 starb Andreas Gassner und traten dessen Söhne Julius, Richard, Ferdinand und Anton für denselben in die Firma ein.

Der im Jahre 1856 neu errichtete Wassercanal, aus der 111 zur Fabrik führend, wurde in den Jahren 1872 bis 1873 mit bedeutenden Kosten erhöht und so die Kraft für die Spinnerei Lünersee wesentlich vermehrt; im Jahre 1879 erbaute die Firma eine neue Garn- und Stückbleicherei in Bludenz, und im Jahre 1880 traten die Andreas Mutterschen Kinder aus.

Im Jahre 1882 übersiedelte die Blau- und Schönfärberei auf Garn und Stücke von Felsenau nach Bludenz; Hand in Hand damit gieng die Vergrösserung der Rohweberei in Lünersee, der Veredlungsanstalt in Bludenz und die Errichtung einer zweiten Spinnerei in Nenzing; 1882 starb Christian Mutter, und folgte ihm dessen Sohn Andreas im Geschäfte nach.

Im Jahre 1886 wurde die neue Spinnerei Ivlarenbrunn unter Anlage eines grossen Wassercanales in Betrieb gesetzt. Nach dem 1888 erfolgten Tode Johann Gassners traten dessen Söhne Johann, Hermann, Otto, Norbert, Emil, Guido und Hugo in die Firma ein; 1890 gieng Andreas Mutt er, als letzter männlicher Nachkomme des Mu tter­sehen Stammes, unverehelicht mit dem Tode ab, und schied somit der Muttersche Stamm aus der Firma aus, da eine Nachfolge weiblicher Nachkommen in der Firma laut Gesellschaftsbeschluss vom Jahre 1880 ausgeschlossen war.

1897 wurde unter Ausscheidung des Tschavollschen und der Theilhaber Otto, Norbert und Guido Gassner des Johann Gassnerschen Stammes ein neuer Gesellschaftsvertrag errichtet zwischen den heutigen Theilnehmern : Julius, Richard, Ferdinand, Anton Gassner vom Andrä Gassnerschen Stamme; Johann, Hermann, Emil, Hugo Gassner vom Johann Gassnerschen Stamme; Albert und Eugen Getzner vom Josef Getzner'schen Stamme.

Im Jahre 1897 nahm die Firma die Fabrication von baumwollenen Strumpf- und Wirkgarnen und 1898 die von mercerisirten Baumwollgarnen auf.

Die Firmen Getzner, Mutter & Co. und Getzner & Co. betreiben heute in der Baumwoll-Buntweberei, Bleicherei, Färberei, Appretur und Strickgarnfabrication mit 600 Arbeitern und Arbeiterinnen 342 Webstühle, in der Baumwollspinnerei und Rohweberei und in der mechanischen Werkstätte in Bürs mit 440 Arbeitern und x\rbeiterinnen 29.000 Spindeln und 220 Webstühle, in den zwei Baumwollspinnereien in Nenzing mit 200 Arbeitern

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Baumwollspinnerei in Feldkirch.

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