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Kennelbach.

JENNY & SCHINDLER

KENNELBACH BEI BREGENZ.

BAUMWOLL-SPINNEREIEN IN KENNELBACH, TELFS UND IMST. BAUMWOLL-WEBEREIEN IN KENNELBACH, TELFS, IMST UND DORNBIRN.

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nmitten der politischen Wirren und grossen Kriege am Anfänge unseres Jahrhunderts begannen in Vorarlberg die schüchternen Anfänge der Textil-Industrie, die unter dem günstigen Einflüsse besonderer Verhältnisse und Dank einer wohlwollenden Unterstützung seitens der damaligen Regierung die wich­tigste Erwerbsquelle einer Bevölkerung werden sollte, deren stark zunehmende Vermehrung in Anbe­tracht der geringeren Ergiebigkeit von Grund und Boden bereits seit geraumer Zeit die Sorge der maassgebenden Kreise erregt hatte. Tüchtige Fachleute jedoch als Gründer von Webereien, sowie der Fleiss und Eifer, mit welchem sich die Bevölkerung auf dieses neue Gebiet warf, auf welchem so hohe Löhne, wie in keinem anderen Kronlande Oesterreichs gezahlt wurden, brachten es mit sich, dass in jener Zeit, als ein entscheidender Wendepunkt in diesem Industriezweige eintrat, die Vorarlberger Spinnereien ihre Erzeugnisse weit über die Grenzen ihrer Heimat absetzten. Damals, als das Aufkommen der mechanischen Webstühle die' Handweberei zu verdrängen begann, damals, als die Leiter grösserer Unternehmungen rasch entschlossen die Maschinenproduction einführten, wohl wissend, dass sonst ihre Werkstätten nicht mehr mit Erfolg weiter bestehen konnten, erbaute eine Actiengesellschaft am Austritte der Bregenzer Ach aus dem Gebirge zu Kennelbach eine grosse Baumwollspinnerei. Dieselbe wurde im Jahre 1838 dem Betriebe übergeben und stand unter der Leitung der Firma Jenny & Schindler, die zu Hard eine ausgedehnte Türkischrothfärberei und Druckerei besass, und welche Firma den Gedanken an die Kennelbacher Grün­dung angeregt hatte. Mit der stattlichen Zahl von 22.000 Spindeln wurde im neuen Etablissement zu Kennelbach begonnen. Die rastlose Thätigkeit der Leiter, in deren Alleinbesitz die Spinnerei bereits 1854 übergieng, gewann dem Unternehmen immer weitere und grössere Absatzgebiete, die Nachfrage nach ihren Erzeugnissen steigerte sich, und Hand in Hand mit der wachsenden Production gieng die Vervollkommnung der Einrichtungen in den Betriebsstätten. Im Jahre 1853 ergab sich die Nothwendigkeit einer Neuanlage; diese wurde als die »mechanische Weberei Lieben­stein« am Abflusscanale der Spinnerei zu Kennelbach aufgeführt, wurde aber 1861 ein Raub der Flammen. Vom Grund aus neu aufgebaut und auf 200 Stühle eingerichtet, stand sie noch zur Zeit der grossen Wiener Weltausstellung 1873 als Eigenthum der Nachkommen der früheren Inhaber in lebhaftem Betriebe. In Folge eingetretener Verände­rungen im gesellschaftlichen Verhältnis des Kennelbacher Etablissements wurde die Spinnerei im Jahre 1871 von den Herren Samuel Jenny aus Hard, Wilhelm Schindler aus Mollis und Cosmus Jenny aus Ennenda übernommen und unter der Firma »Spinnerei Kennelbach« weitergeführt. Die neuen Besitzer nahmen eine gründliche Neuorganisation vor und ersetzten die noch vorhandenen Handstühle durch Selfactoren. Im Jahre 1873 bauten sie der Fabrik eine mechanische Weberei an und errichteten gleichzeitig praktische und allen Anforderungen in sanitärer Richtung entsprechende Arbeiterwohnungen. Inzwischen traten abermals wichtige Personalveränderungen unter den Firmaträgern ein: Die Herren Samuel Jenny und Wilhelm Schindler traten aus der Firma aus; letzterer hatte jedoch seinen Geschäfts-

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