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GRUNFELD & BLOCH

CATTUN- UND TÜCHER-DRUCKFABRIK

BÖHM. LEIPA.

as Unternehmen wurde im Jahre 1871 von Eduard Bloch und Emanuel Grünfeld in der ehemals Vincenz Schimmerschen Fabrik in Pihl bei Haida begründet und erfuhr 1873 die erste Yergrösserung, als in diesem Jahre die in Böhm. Leipa, Vorstadt Dörfel, gelegene Druckerei von Raphael Altschuls Erben gepachtet wurde.

Im Jahre 1876 wurde die Erzeugung in Pihl aufgelassen und der Betrieb in die bereits 1837 begründete, seit dem Jahre 1873 stillstehende k. k. priv. Druckfabrik des Ignaz Thume verlegt; grössere Umbauten und maschinelle Neueinrichtungen knüpften sich an diese Uebersiedlung, und als kurz nachher die Fabrik in Dörfel in das Eigenthum der Firma übergieng, wurde im Jahre 1884 die bis dahin in Klein-Aicha bei Böhm. Leipa betriebene Weissbleiche nach Dörfel übertragen.

Im Jahre 1886 wurde die Thumesche Fabrik käuflich erstanden und 1887 durch Ankauf einer ang-renzenden Parzelle genügend Raum für künftige Erweiterungen geschaffen.

Nachdem 1893 Emanuel Grünfeld aus der Firma geschieden war, um sich ins Privatleben zurückzuziehen, traten Arnold Rosenthal, bisher Mitchef der Firma Gebrüder Rosenthal in Hohenems und Friedrich Bloch, Sohn und langjähriger Mitarbeiter des Eduard Bloch, dem Unternehmen als Theilhaber bei. Mit diesem Zeitpunkte beginnt für das aus kleinen Anfängen hervorgegangene Unternehmen ein neues Stadium der Entwickelung. Ein grosses, mit modernsten Maschinen ausgestattetes Appretur- und Färbereigebäude wurde errichtet, eine neue Kesselanlage geschaffen, der Betrieb durch Aufstellung einer grossen Centraldampfmaschine einheitlich gestaltet und die elektrische Beleuchtung eingeführt. Diese und ähnliche Investitionen, denen 1895 die Aufstellung einer Continue-Indigofärberei folgte, ermög­lichten es dem Unternehmen, das in seinen Anfängen vorzugsweise Hand- und Perrotindruck cultivirte, die Production zu erhöhen und neue Artikel aufzunehmen. Gegenwärtig umfasst der Betrieb die Erzeugung aller Arten bedruckter und gefärbter Baumwollwaaren, Kleiderstoffe, wie Tücher, in welch letzteren als Specialität bis 140 Centimeter breite Waare mit Handdruck und Perrotinen angefertigt wird. An der Schaffung von Nouveautés ist das Unternehmen hervorragend betheiligt. Es brachte mit dem Kleiderstoffe »Thibet« eine Cachemir-Imitation, die allge­meinen Beifall fand, und creirte mit dem Artikel »Chicago« eine Specialität, die geradezu Epoche machte; die zahl­losen Imitationen dieser Waare auch England betheiligte sich hervorragend an denselben haben es nicht ver­mocht, die Marke von dem einmal eroberten Gebiete zu verdrängen.

Die Fabrik hat derzeit fünf Rouleauxdruckmaschinen im Betriebe und beschäftigt 300 Arbeiter.

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