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FRANZ M. RHOMBERG

MECHANISCHE WEBEREI UND DRUCKEREI

DORNBIRN.

n der Reihe jener rührigen und patriotisch denkenden Männer, die das rapide Wachsthum der Bevöl­kerung des Landes, insbesondere aber der ausgedehnten Marktgemeinde Dornbirn, bei dem kargen Erträgnis von Grund und Boden mit grosser Besorgnis erfüllte, und die sich umsahen nach einem neuen, das materielle Wohl ihrer Mitbürger sichernden Erwerbszweig, stand der Gründer der zu be­sprechenden Firma Franz Martin Rhomberg, geboren im Jahre 1811. Er hatte redlich mitgeholfen, der Weberei in seinem Heimatlande Eingang zu verschaffen, und als die ersten schweren Anfänge überwunden waren, die Erzeugnisse der jungen Industrie lebhaften Anklang fanden, war er es, der im Vereine mit anderen Männern daran gieng, sich in Hinsicht der Wredlung ihrer Fabricate vom Auslande zu befreien und diese Veredlungsbranchen in Vorarlberg selbst zu begründen. Dabei fanden die Unternehmer warme Förderung seitens der Regierung, die durch ein Rescript gestattete, dass Textil-Erzeugnisse aus Vorarlberg, das damals noch ausser dem österreichischen Zollver- bande stand, gegen Ursprungscertificate zollfrei auf die österreichischen Märkte gelangen konnten.

Zwei wichtige Momente markiren die Geschichte der Vorarlberger Textil-Industrie in den ersten drei Jahr­zehnten unseres Jahrhunderts. 1814 trat in Dornbirn zur Handweberei die Buntweberei, und wieder war es ein Mit­glied der Familie Rhomberg (Lorenz Rhomberg), der darin den glückverheissenden Anfang machte; im Jahre 1830 kamen die ersten mechanischen Webstühle nach Vorarlberg. Franz Martin Rhomberg, der mit sicherem Blick den Umschwung der Verhältnisse zu beurtheilen verstand, hielt seine Zeit für gekommen und gründete im Jahre 1833 am Rohrbach in der heutigen Gemeinde gleichen Namens die erste grössere Buntfärberei. Der Gründer, in dessen Familie die Färberei im Kleinen seit Generationen betrieben worden war, erzeugte in den ersten Zeiten im Handdruck mit einer für die damaligen Verhältnisse nicht unbedeutenden Anzahl von Arbeitern alle jene Artikel, welche dem Indigo ihr Entstehen verdanken. Es gehörten dazu die kupferblauen Indiennes mitWeiss, Chromgelb und Doppel­blau, der Lapis und Waterloo-Artikel. In nie erschlaffender Thätigkeit rang sich der Gründer der heutigen Firma aus den beschränkten Verhältnissen seiner Production zu einer freien, reichen Entfaltung aller Kräfte empor, dabei stets die Principien unantastbarer Reellität und Solidität befolgend. Indem der Firmaträger der stets wechselnden Mode in seiner Production sich anpasste und der jeweilig herrschenden Geschmacksrichtung mit seinen Erzeugnissen voll­kommen Genüge zu leisten verstand, wuchs die Thätigkeit des Unternehmens von Jahr zu Jahr, und als die Führung

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