Johann B. Petzl wusste durch seinen unermüdlichen Fleiss, durch seine im Aus­lande gesammelten Erfahrungen und durch seine Energie das väterliche Gewerbe derart zu heben, dass sich dasselbe zu einem be­deutenden industriellen Unternehmen auf­geschwungen hat.

In Folge der Demolirung der Ba­steien und Kasematten wurde im Jahre 1856 das Verkaufslocal in die Adlergasse Nr. 12, und von hier im Jahre 1875 nach dem Franz Josephs-Quai 5 verlegt, woselbst sich die Verschleisstätte noch heute befindet.

Neben dem commerziellen Erfolge seiner rastlosen gewerblichen Thätigkeit genoss Johann B. Petzl auch die ehrende Anerkennung der eigenen Fachgenossen, welche ihm anlässlich seiner im Interesse der Hebung des Seilergewerbes in Oester­reich von der Commune Wien beschlos­senen Entsendung zur Weltausstellung in

Handseilerei.

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London im Jahre 1862 mit Einmüthigkeit das schriftliche Zeugnis ertheilten, dass er sich um die Vervollkommnung des Seiler­gewerbes die grössten Verdienste erwor­ben habe.

Unter die von ihm gemachten Er­findungen und eingeführten Verbesserungen sind die bis dahin ungekannten, nun zu einem unentbehrlichen Bedürfnisse des Ge­werbebetriebes gewordenen Wickelmaschi­nen, dann die Maschine zur Erzeugung ge- theerter Seile zu zählen, und insbesondere die so beliebt gewordenen Hängematten, ein Artikel, dessen Erzeugung Johann B. Petzl in Oesterreich begründet hat. Auch in der Verbesserung der Schafwoll- gurten, Aufzuggurten für Mühlen, Maschin- g-urten, Pferdenetz- und Knüpfarbeiten wurde Besonderes geleistet. Diese Leistungen fanden auch Allerhöchsten Ortes Beach­tung und Anerkennung, denn schon am

Mechanische Spinnerei.

23. August 1864 wurde dem bürgerlichen Seilermeister Johann Baptist Petzl von Sr. k. und k. apostolischen Majestät Oberst­hofmeisteramte der Titel eines k. undk. Iiof- Seilermeisters verliehen. Ferner wurde der Firmainhaber im Weltausstellungsjahre 1873 als erster durch Verleihung der Fortschritts­medaille ausg-ezeichnet.

Im Jahre 1881 wurde auch die maschinelle Erzeugung von Draht- und Hanfseilen eingeführt. In diesem Jahre wurde die Firma von der lc. und k. Kriegs­marine mit der Deckung des Bedarfes aller Arten Tausorten betraut, welches Liefe­rungsverhältnis bis heute noch in Kraft besteht. Im Jahre 1884 wurde der rastlos thätige, um das Wohl seiner Arbeiter stets gleich eifrig besorgte Mann für seine Ver­dienste um das Gewerbe mit Allerhöchster Iintschliessung vom 10. Jänner 1884 durch die Verleihung des Verdienstkreuzes ausge-

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Seilschlagmaschine.