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J. SEIDL & COMP.

FLACHS- UND BAUMWOLLSPINNEREI

ZAUTKE BEI MÄHRISCH-SCHÖNBERG.

m Jahre 1863 kaufte Ignaz Seidl sen. eine an der Einmündung des Thessflusses in die March gelegene Mühle und erwarb auch ein Jahr darauf zur besseren Ausnützung der Wasserkraft einen an der Mühle gelegenen, dem regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein gehörigen Fischteich im Ausmaasse von 16 Joch, welcher als Betriebsteich hergerichtet wurde. Nachdem Ignaz Seidl auf diese Weise geeignete Areale geschaffen hatte, begann er im Vereine mit seinen Schwestern den Bau einer Flachsspinnerei und vollendete denselben im Jahre 1865; im October dieses Jahres wurde auch mit 6000 Flachs- und Wergspindeln der Betrieb in dieser Fabrik aufgenommen.

Die Wasserkraft, welche damals zu Gebote stand, repräsentirte ungefähr 200 Pferdekräfte; doch gelang es in späteren Jahren durch Aufstellung neuer, besser construirter Turbinen, deren gegenwärtig zwei im Betriebe sind, eine Kraftleistung bis zu 270 Pferdekräften zu erzielen. Da aber bei der Wasserkraft allein die von der Spinnerei benöthigte Kraftmenge nicht ununterbrochen gesichert erschien, wurde im Jahre 1867 an die Errichtung einer Dampfmaschine von circa 500 Pferdekräften geschritten und gleichzeitig die Zahl der Spindeln auf 11.832 erhöht.

Im Jahre 1882 wurde mit dem Bau einer Baumwollspinnerei begonnen, welche im Jahre darauf mit einer Anzahl von 12.000 Spindeln in Betrieb trat.

Die vorhandene Betriebskraft erwies sich bald wieder als nicht mehr ausreichend, und im Jahre 1887 sah man sich genöthigt, eine neue Dampfmaschine in der Stärke von 500 Pferdekräften aufzustellen. Gleichzeitig wurde in der Baumwollspinnerei die Anzahl der Spindeln auf 20.152 erhöht.

In beiden Etablissements, sowohl in der Flachs- als in der Baumwollspinnerei, sind zum grössten Theile neue Maschinen bester Construction, sowie überhaupt alle entsprechenden technischen Einrichtungen vorhanden.

Eine besondere Fürsorge wendet die Firma der Aufgabe zu, die Lage ihrer Arbeiter, deren Zahl gegenwärtig circa 1000 beträgt, und die ihrer Angehörigen sowohl in wirthschaftlicher Richtung, als auch in hygienischer Be­ziehung günstig zu gestalten. In den einzelnen Fabriksräumlichkeiten selbst sind alle Vorkehrungen g'etroffen, welche geeignet sind, einen Schutz gegenüber den Gefahren des Betriebes zu bieten. Aber auch ausserhalb der Fabrik wurden für die Erhaltung eines guten Gesundheitszustandes der Arbeiter vortheilhafte Maassnahmen getroffen.

Da die in der Spinnerei beschäftigten Arbeiter theils in entlegenen, theils in ungesunden und dabei doch theueren Wohnungen zu leben gezwungen waren, wurden in der Nähe der Fabrik Arbeiterhäuser errichtet und an die Arbeiter unentgeltlich überlassen. Diese geräumigen Wohnhäuser sind von Gärten umgeben und entsprechen in jeder Beziehung den sanitären Anforderungen.

Im Falle einer Erkrankung leistet ein Werksarzt den Arbeitern unentgeltlich ärztliche Hilfe, für schwerere Fälle ist ein eigener, entsprechend eingerichteter und ausgestatteter Krankensaal vorhanden.

Um den Arbeitern die Gelegenheit zu bieten, ihr Mittagsmahl innerhalb der Fabriksräumlichkeiten in bequemer Weise zu sich zu nehmen, wurde ein Speisesaal eingerichtet, welcher einen Fassungsraum für 400 Personen besitzt.

Für die Beschaffung eines guten Trinkwassers sorgt eine von der Fabrik eingeleitete Wasserleitung, welche auch mit einer Dampfpumpe, zur Anwendung bei einer eventuellen Feuersgefahr, in Verbindung steht. Für diesen

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