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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Vierter Band
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Schnellläufer-Schiffchenmaschine (Dampfbetrieb).

VEREINIGTE STICKEREI-FABRIKEN »LUSTENAU«

HOFER, BÖSCH & CIE.

LUSTENAU (VORARLBERG).

m März 186g, also vor nahezu 30 Jahren, war es, als Herr S. Hofer sen. die ersten zwei Stick­maschinen in Vorarlberg einführte; seine beiden Söhne Josef und Johann, die jetzigen Gesellschafter der Firma, arbeiteten auf denselben. Mit Recht können sie demnach als Gründer der Stickerei- Industrie in Vorarlberg bezeichnet werden.

Aufgemuntert durch die Erfolge, die die Genannten erzielten, brachte man dann in verhältnis­mässig kurzer Zeit viele Hunderte von Stickmaschinen ins Land, und es entwickelte sich ein lebhafter Verkehr mit der Schweiz, von wo aus die Stickereiwaaren nach allen Ländern der Welt exportirt wurden.

Im Jahre 1875 wurde unter der Firma »J. J. Hofer & Bösch« die Fabrik in Lustenau errichtet und zur selben Zeit mit dem Verkaufe der Erzeugnisse in Oesterreich-Ungarn begonnen. Früher waren es beinahe ausschliesslich Schweizer Firmen, die den Stickereiartikel nach Oesterreich verkauften.

Inzwischen sind tiefgreifende Veränderungen vorgegangen. Die Vorarlberger Stickereifabrikanten, die aus­schliesslich im Lohnverhältnisse für die Schweizer arbeiteten, haben successive den Verkauf der fertigen Waaren in Oesterreich-Ungarn aufgenommen; so entwickelte sich eine lebhafte Concurrenz, die dazu führte, dass Vorarlberger Stickereien in Masse auf den österreichischen Markt kamen. Rechtzeitig erkannte die Firma aber diese Situation, vergrösserte das Lustenauer Unternehmen durch Zuziehung einiger Associés, und der Firma- Wortlaut wurde hiebei in »Vereinigte Stickerei- Fabriken »Lustenau«, Hofer, Bösch & Comp.« geändert. Im Wien wurde im Jahre 1891 eine grosse Niederlage unter der Leitung des Directors Siegfried Mayer errichtet. Auf diesem Wege wurde der Vorarl­berger Stickerei-Industrie ein erster Platz eingeräumt.

Bis 1883 war ausschliesslich die mechanische Plattstich-Stickmaschine mit Handbetrieb im Gebrauche.

Im Jahre 1885 brachte die Firma die ersten Schnell­läufer-Schiffchenmaschinen mit Dampfbetrieb zur An­wendung. Nachdem nun 1897 Un verbessertes System auf den Markt gebracht wurde, gelangten diese neuesten Maschinen zur Aufstellung, deren Einführung einen grossen Fortschritt in unserer Stickereifabrication bedeutet.

Plattstich-Stickmaschine (Handbetrieb).

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