HERMANN HAGEN
MECHANISCHE STICKEREI
HARD (VORARLBERG).
iner der Hauptindustriezweige des an Naturschönheiten so reichen Vorarlberger Gebirgslandes bildet schon von altersher die Herstellung kunstvoller Weisswaarenstickereien; die hier angefertigten Stücke fanden überall raschen Absatz, und es ergab sich bald, um den Anforderungen in Bezug auf Ausführung und Menge nachkommen zu können, die Nothwendigkeit, die Stickereien auf mechanischem Wege hersteilen zu lassen.
Dieser Gedanke lag auch den Gebrüdern Hagen in Hard zu Grunde, als sie im Jahre 1883 die ersten Plattstich-Stickmaschinen aufstellten. Das Unternehmen glückte, und bald konnten sie sehen, dass ihre Arbeiten bei dem wohlhabenderen Publicum, auf welches ja diese Industrie fast allein angewiesen ist, Gefallen und Anerkennung fanden, so dass Neuanschaffungen von Maschinen in das Auge gefasst werden konnten. Im Jahre 1887 wurden die Erzeugnisse der Gebrüder Hagen auf der Landesausstellung in Bregenz mit dem zweiten Preise, der silbernen Staatsmedaille, ausgezeichnet.
In demselben Jahre übernahm der jetzige Inhaber Hermann Hagen die Leitung des Unternehmens und führt von da ab dasselbe auf eigene Rechnung weiter. Nach wie vor ist es Bestreben desselben, Stickereien aller Art unter Benützung jedweden Stoffes von einfachster Weisswaare bis zu den hochfeinsten Battisten etc. zu liefern und auf das Beste auszuführen. Dass ihm dies gelungen ist, zeigen die mannigfachen Aufträge von Nah und Fern.
C. A. JAHREIS
FABRIK MECHANISCHER STICKEREIEN
HOHENEMS.
iese Fabrik wurde am 1. Juli 1884 unter der Firma Jahreis & Maurer in Hohenems begründet, als deren Theilhaber August Jahreis und Caspar Maurer eintraten. Die Gesellschaft betrieb im Anfänge hauptsächlich Lohnstickerei auf mechanischen Plattstichmaschinen, welche Erzeugnisse nach der Schweiz exportirt wurden, begann aber frühzeitig für das Inland zu arbeiten und gründete im Jahre 1887 eine Niederlassung in St. Louis (Nordamerika). Bei der Landesausstellung in Bregenz im selben Jahre wurden die Erzeugnisse der Firma mit der grossen silbernen Staatsmedaille prämiirt. Am 1. Juli 1894 trat Caspar Maurer aus der Firma aus, die nun als C. A. Jahreis, mit August Jahreis als alleinigem Inhaber, weitergeführt wurde. Seit dieser Zeit hat sich die Firma hauptsächlich der Specialitätenstickerei zugewandt, das amerikanische Geschäft liquidirt und arbeitet ausschliesslich für den europäischen Continent, hauptsächlich für das Inland. Das Geschäft ist in lebhaftem Aufschwünge begriffen — trotz der augenblicklichen Misere der Stickerei-Industrie —, weil Qualitätsartikel, wie sie die Firma erzeugt, von den Schwankungen der Marktlage gar nicht oder doch nur wenig berührt werden._Die Firma hat sich mit Erfolg bemüht, in langjähriger, harter Arbeit einen leistungsfähigen Arbeiterstamm heranzubilden, und ist heute in der Lage, ihren Arbeitern auf Specialartikel bis 30% höhere Löhne, als allgemein gegeben werden, zu zahlen.