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Strickarbeiten mit abwechselnd rechten und linken Maschen können ebenfalls nicht von unten nach oben aufgelöst werden, weil die Ver­bindung der rechten und linken Masche eine Verschlingung zur Folge hat, die eine ununterbrochene Auflösung solcher Arbeiten nicht zuläßt.

Zusammengestrickte Maschen und mit Muster gestrickte Arbeiten überhaupt können nicht von unten hinauf aufgelöst werden.

Glatte und verkehrt gestrickte Arbeiten können in wagrechter Richtung in zwei oder mehrere Theile getheilt werden. Um dies auszuführen, wird eine Masche zerschnitten und die folgenden Maschen werden mit einer Nadel der Reihe nach aufgelöst.

Derartig getrennte Arbeiten können wieder so zusammengenäht werden, daß man es nicht bemerkt, daß sie getheilt waren. Dieses Ver­fahren wird das An maschen genannt und namentlich bei dem Ein­stricken der Strümpfe angewendet.

Das Anmaschen. (Abb. 14.)

Das Anmaschen glatter Maschen. Die Maschen der aneinander zu nähenden Theile müssen zunächst klar gelegt werden. Um das Auflösen derselben zu ver­hindern, können sie auf Strick­nadeln gereiht werden. Der Faden, welcher zu dem An­maschen benützt wird, muß die gleiche Dicke mit jenem der Arbeit haben. Er wird in eine Nähnadel eingefädelt und auf der Kehrseite der Arbeit so befestigt, daß man von rechts nach links arbeiten kann.

Die Arbeit ist so zur Hand zu nehmen, daß sich jene Maschen, welche mit einander verbunden werden sollen, gegenüberstehen. Dann arbeitet man in folgender Weise: Die Nadel in die äußerste freiliegende Masche des oberen Theiles von unten hinauf führen; diese Masche von der Stricknadel abheben; die Nähnadel von oben herab in jene Masche dcs unteren Theiles führen, welche der eben abgehobenen gegenüber steht; die danebenliegende Masche von unten nach oben fassen, den Faden herausziehen, jedoch nur so weit, daß die mit demselben zu bil­dende Masche den übrigen Maschen völlig gleicht. Die Nähnadel in jene Masche des oberen Theiles von oben herab führen, welche schon früher gefaßt worden war; die danebenstehende Masche von unten nach oben fassen, den Faden anziehen; die zweite der früher zusammen­gefaßten Maschen des unteren Theiles von oben herab, die daneben­stehende von unten hinauf fassen u. s. w.

Das Anmaschen gerippter Flächen. Gerippte Flächen sind solche, wobei immer eine glatte Reihe mit einer verkehrten wechselt. Solche getrennte Arbeiten werden in folgender Weise zusammengenäht: