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sondern zur Mitte netzt; die letzte Masche dieses und die erste des zweiten Streifens jede einzeln abnetzt, zu Ende der Reihe eine Masche abnimmt und dann schließt, wie das Quadrat.

Rechtecke zu Deckenkappen u. dgl. netzt man in gleicher Weise, nur mit dem Unterschiede, daß man je zwei Seiten gleich lang macht.

Ausnäharbeiten.

Ausnäharbeiten sind solche Arbeiten, mittelst welchen in einen gleichmäßig durchbrochenen Grund Muster genäht werden, oder wobei Muster umnäht werden, um diese besser hervortreten zu lassen. Zu ersterer Art wird Netz- oder Tüllgrund verwendet, in der andern Weise werden gewöhnliche Häkel- und Strickarbeiten ausgenäht.

Das Ausnähen des Uehes.

Das Netz wird in verschiedener Weise ausgenäht, und zwar: a) Mit dem Stopfstich,

d) mit dem Gobelinstich,

e) mit dem Kettenstich, ä) mit Spitzenstichen, e) in Filetguipüre.*)

a) Der Stopfstich. Die gewöhnlichste Art, das Netz auszunähen, ist das sogenannteStopfen". Dieses wird mit Baumwoll- oder Zwirnspinal und einer Stopfnadel ausgeführt.

Das Netz soll vor dem Ausnähen mit gekochter Stärke gestärkt werden, indem ungestärktes Netz zu leicht nachgibt und sich verzieht.

Kleine Arbeiten werden auf Wachsleinwand oder steifes Papier, größere in Stickrahmen gespannt.

Das Stopfen wird ausgeführt, indem ein Faden des Netzes auf die Nadel genommen, der nächste Übergängen wird u. s. f. Bei der zurückgehenden Reihe wird jener Faden aufgenommen, welcher früher Übergängen worden, und jener Übergängen, welcher aufgenommen worden. (Abb. 29.)

Dieses Hin- und Hernähen muß so lange fortgesetzt werden, bis die Netzquadrate derart gefüllt sind, daß sich die Fäden nicht zusammen­schieben lassen, ohne daß ein freier Raum entsteht. Wenn die Quadrate nicht gehörig gefüllt sind, schiebt sich das Garn beim Waschen zusammen.

*) Wir führen hier jedoch nur die erste Art des Netzausnähens an, weil die übrigen Arten nicht mehr in den Bereich der Schule fallen.