Einleitung.
Das Sticken ist die Kunst, mit Nadel und Faden auf Zeugen Verzierungen anzubringen.
Die Stickarbeit ist nächst dem Nähen die älteste der weiblichen Handarbeiten. Die Griechen legten die Erfindung derselben der Minerva bei. Der König von Pergamus, Attalus, soll die Kunst erfunden haben, mit Goldfaden zu sticken.
Wir unterscheiden dreierlei Arten von Stickarbeiten, und zwar:
1. Tapisseriearbeiten. Das sind solche Arbeiten, die auf einem groben Gewebe, „Canevas" genannt, ausgeführt werden, und wobei die Stiche über eine bestimmte Anzahl Fäden und nach einer bestimmten Richtung liegen müssen.
2. Plattstickereien. Das sind solche Arbeiten, wobei eine auf Stoff übertragene Zeichnung derart mit Stichen übernäht wird, daß sich die Zeichnung vom Stoffe abgrenzt.
3. Applicationsarbeiten. Unter diesen versteht man solche Arbeiten, wobei ornamentale Zeichnungen, die auf Stoff übertragen und aus diesem herausgeschnitten worden sind, auf einen andern Stoff übertragen werden.
Tapisseriearöeilen.
Der Stoff, der zu Tapisseriearbeiten verwendet und Canevas genannt wird, ist sehr verschiedenartig.
Es gibt in Rücksicht auf die Fäden, die zu dem Gewebe verwendet werden, folgende Arten:
Baumwoll-Canevas,
Zwirn-Cunevas,
Schafwoll-Canevas,
Seiden-Canevas,
Canevas aus Gold- und Silberfäden,
Papier-Canevas.