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Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte : vollständig in 4 Abtheilungen mit ca. 300 Abbildungen / von Gabriele Hillardt
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e) Der Schlingstich. (Abb. 80.) Dieser Abb. 80.

wird, von links nach rechts gehend, gewöhnlich einer Zeichnung folgend, in nachstehender Weise ausgeführt: Nachdem man der Zeichnung ent­lang eine Reihe dicht nebeneinander liegender Vorstiche ausgeführt,vorgezogen" hat, be­festigt man den Arbeitsfaden an dem linken Ende der Arbeit und nimmt zwei oder mehrere wag recht zur Zeichnung liegende Fäden des Stoffes auf, wobei man den Faden links von der Nadel liegen läßt und diese oberhalb des­selben herausführt, so daß er eine Schlinge bildet. Die Stiche müssen dicht nebeneinander liegen. Die Breite derselben richtet sich nach der Zeichnung.

k) Der Knöpfchen stich. (Abb. 81.) Dieser wird nur zur Füllung angewendet und in folgender Weise ausgeführt:

Man wickelt den an den Stoff (dieser muß in einen Rahmen oder in eine Trommel eingespannt sein) befestigten Arbeitsfaden mit der linken Hand zwei bis drei Mal um die Nadel, die mit der Rechten gehalten wird. Die Nadel wird so in den Stoff geführt, daß der Stich nach links liegt. Man zieht den Faden unten langsam heraus, indem man ihn so lange mit dem Zeigefinger der linken Hand festhält, bis er durchgezogen ist. Dieser Stich soll immer von rechts nach links liegen und von links nach rechts gehend aus­geführt werden.

g) Der parallele Plattstich. (Abb. 82.) Vor Abb. 82. Ausführung dieses Stiches ist die Contour mit kleinen Vor- stichen vorzuziehen und der Raum innerhalb derselben mit langen Stichen auszufüllen (zu unterlegen). Dann wird die Zeichnung mit möglichst gleichmäßigen, parallelliegenden Stichen übernäht, wobei namentlich auf die Reinheit der Contour besondere Rücksicht zu nehmen ist. Der Stich kann schief oder gerade zur Zeichnung liegen. Welche Richtung die Stiche übrigens haben mögen, so müssen sie doch immer parallel nebeneinander liegen, außer bei gebogenen Linien.

Bei diesensrliegen sie innerhalb des Bogens näher aneinander, als am Außenrande. Bei Ausführung solcher Zeichnungen ist es rath- sam, die Nadel außerhalb des Bogens heraus- und innerhalb desselben hineinzuführen. Bei getheilten Blättern und Blümchen ist in derselben Weise vorzugehen.

Abb. 81.