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Endet eine Zeichnung, welche mit dem parallelen Plattstich aus­geführt wurde, in eine Linie, Schnörkel u. dgl., dann ist diese bei der Weißstickerei mit dem Schnür!-, bei der Plattstickerei mit Farben mit dem Stielstich auszuführen.

Wenn größere Flächen mit dem parallelen Plattstiche gefüllt werden sollen, dann muß dies in scharf abgegrenzten Reihen geschehen. In diesem Falle findet das Unterlegen nicht statt.

k) Der ineinandergreifende Plattstich. Dieser wird ent­weder so ausgeführt, daß jeder folgende Stich zur Mitte des vorher­gehenden greift (Abb. 83), wobei die Stiche Abb. 83. nicht zu dicht nebeneinander gelegt werden Abb. 84. dürfen, welches Verfahren namentlich bei der Weißstickerei angewendet wird; oder er wird so ausgeführt, daß die Stiche derart ineinander greifen, daß man sie nicht von einander unterscheiden kann. (Abb. 84.) Zu diesem Zwecke müssen sie innerhalb der Con- touren möglichst ungleichmäßig ausgeführt werden, denn sobald sie sich scharf abgrenzen, geht der Charakter der Zeichnung leicht ver­loren. Dieser ineinander greifende Plattstich wird auch der Malerstich genannt. Er wird bei solchen Zeichnungen angewendet, die schattirt sind und wobei der Uebergang vom Lichten zum Dunkeln, und umgekehrt, möglichst wenig bemerkbar sein soll.

Dieser Stich bequemt sich jeder Form an, doch darf er nie zu lang und lose aufliegen.

Der Raum innerhalb der Contour wird bei Ausführung dieses Stiches nicht unterlegt.

Tas Weifzsticken.

Das Weiß sticken ist eine Arbeit, wobei namentlich weiß in Weiß gearbeitet wird, doch werden im Allgemeinen jene Stickereien darunter verstanden, welche auf weißem, waschbarem Stoffe ausgeführt werden, auch in dem Falle, wenn färbiges Garn hiezu verwendet wird.

Die Effecte in der Weißstickerei werden namentlich durch die Anwendung der verschiedenartigen Stiche erzielt.

Es werden drei Gattungen der Weißstickerei unterschieden, und zwar:

1. Schlingarbeiten;

2. schottische, auch englische Stickerei;

3. französische Stickerei.