I.
In Italien
1848—1855
1. In sturmbewegter Zeit
Die „Congreß-Akte“ vom 9. Juni 1815 hatten wieder die alten lombardischen Besitzungen und mit ihnen auch das oberitalienische Gebiet der ehemaligen Republik Venedig an Österreich gebracht. Als lombardisch-vene- tianisches Königreich bildeten diese Länder nun einen Bestandteil der österreichischen Monarchie. In Mailand und Venedig wurden Gubernien errichtet; Erzherzog Rainer übernahm im Jahre 1818 als Vizekönig die Regierung. Die Congregationen, früheren Einrichtungen nachgebildet, boten der Regierung die Möglichkeit, mit dem Grundbesitze und der Industrie in werktätiger Fühlung zu verbleiben. Viele der Einrichtungen, die Maria Theresia und Kaiser Joseph geschaffen und die sich auch unter der Herrschaft der Franzosen bewährt hatten, blieben aufrecht und wurden verbessert; manche neue Einrichtung trat belebend hinzu; die Regierung war emsig bemüht, den wirtschaftlichen Zustand des Königreiches zu heben. Darin glaubte sie das heilkräftige Mittel gegen die Unruhe gefunden zu haben, die die fortglimmende, ab und zu auch hell auflodernde völ-
Birk, A. v. Negrelli, II.
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