III.
Letzte Kämpfe
1855—1858
„Ihr Triumph in der Suezfrage“, schreibt ein Freund an Negrelli nach Paris, „hat, wie er mich mit Jubel und herzlicher Freude erfüllt, hier in Wien erstaunliche Sensation erregt — partout et chez tout le monde. Ich bin so glücklich in dem Gedanken, wie Ihr geistreicher Blick jetzt Freude strahlen muß, wo das Großartigste Ihrer Schöpfungen so siegreich durch das Scherbengericht der emporragendsten Intelligenzen europäischer Technik ging, daß ich nur eine Stunde Sie sehen möchte ..
Der Suezkanal stand eine Zeitlang im Mittelpunkte der öffentlichen Erörterungen in Europa. Dennoch mußte die Angelegenheit vorläufig ruhen, weil augenblicklich keine Aussicht bestand, die Zustimmung der Pforte zum Baue zu erwirken. Auch Negrelli wurde durch seine amtlichen Arbeiten von der Kanalfrage abgelenkt. Als Vertreter der Regierung ging er zur Generalversammlung des Vereines deutscher Eisenbahnverwaltungen, die am 21. und 22. Juli 1856 in Frankfurt a. M. stattfand. Er war Vorsitzender der technischen Abteilung, die über den Bau eiserner Brücken, über Schwellentränkung, über Schienenbefestigung und Bremsvorrichtungen verhandelte, und saß als solcher im großen Kaisersaale „neben dem Bilde des unvergeßlichen Kaisers Franz“. Besondere Beratungen hielten