2. Friedensarbeit
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von Persönlichkeiten zum Ausdrucke kamen, die nur bei solchen stetigen Umgestaltungen eine Befriedigung ihres unersättlichen Ehrgeizes erhoffen konnten und auch tatsächlich hiebei von Stufe zu Stufe in immer einflußreichere Stellungen emporstiegen; denn wenn auch die geschaffenen Gliederungen, wie es zu allen Zeiten der Fall ist, nichts Vollkommenes boten, so wäre es doch zum Vorteile der Arbeit gewesen, sie allmählig von innen heraus sich weiter entwickeln zu lassen; so aber griff man unter mehr oder weniger zutreffender Begründung immer von außen in den Aufbau ein und wartete nicht die Erprobung einer Neuschaffung ruhig ab. So wurde auch die erst im Jahre 1850 begründete, dem Ministerium untergeordnete Generaldirektion der Kommunikationen schon ein Jahr später zu einem selbständigen Teile des Ministeriums als eine neue Sektion ausgestaltet und an ihre Spitze Ritter von Kalchberg gestellt. Fast gleichzeitig schuf man eine neue Behörde, die man der dritten Ministerialsektion einfügte; die Generalinspektion der Kommunikationsanstalten als Aufsichts- und Kontrollbehörde für Staats- und Privatbahnen, für Post- und Telegraphenwesen mit einem technischen und einem Verwaltungs vor stände; jener war Schmid, dieser Böcking, der aber, wie wir gehört haben, schon ein Jahr später am 16. Dezember 1852 als Betriebsdirektor nach Verona ging. Aber auch diese Einteilung war nur von kurzem Bestände. Als Sektionschef Kalchberg in den Ruhestand trat, beseitigte Baumgartner „im Interesse der weiteren Vereinfachung des Geschäftsganges“ die Generaldirektion der Kommunikationen und auch die Generalinspektion und vereinigte Eisenbahnbau und Eisenbahnbetrieb in der zweiten Sektion seines Ministeriums, indem er der dritten Sektion Post- und Telegraphenwesen, Straßen- und Wasserbau und alle son-