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I. In Italien (1848—1855)
Sekretariatsgeschäfte. In der Leitung selbst war der technische Qrundzug vorherrschend; der Direktor war ein Techniker, sein Stellvertreter ein technischer Inspektor. Schmid erstrebte für die Verwaltungsgeschäfte den gleichen Einfluß, den die Technik besaß; es gelang ihm auch, unterstützt durch Ministerialrat von Kalchberg, schon im Jahre 1851 durch eine Neugestaltung diesen Bestrebungen zum Siege zu verhelfen; an die Spitze der Betriebsdirektion traten von nun an zwei Vorstände: einer als Direktor, der andere als Direktorstellvertreter; nicht die fachliche Bildung allein, sondern die persönliche Befähigung sollte für die Berufung zum Betriebsdirektor maßgebend sein — und der Stellvertreter sollte unter allen Umständen stets dem anderen Zweige des Geschäftsbereiches angehören. Dem technischen Vorstande fielen der technische Betriebs- und Baudienst, der Werkstättenbetrieb und das Maschinenwesen, dem Ver- waltungsvorstande der gesamte Verkehr, die Konzeptsund Kanzleigeschäfte, die Materialverwaltung und das Kassewesen zu; jenem unterstanden Inspektoren und Oberingenieure, diesem Sekretäre und Konzipisten. Diese grundlegende Scheidung der Geschäfte traf auch den ausübenden Dienst: den Ingenieursektionen mit acht bis zwölf Meilen Strecke entsprachen die Bahnämter, die auch für den Post- und Telegraphendienst bestellt waren. Eine eigene Rechnungsabteilung arbeitete bei jeder Betriebsdirektion als Hilfs- und Kontrollamt.
Auf den gleichen Grundsätzen fußte die Einrichtung der Betriebsdirektion in Verona.
So wenig Baumgartner tiefgreifenden Änderungen im allgemeinen geneigt war, so unruhig gestaltete sich seine umbauende Tätigkeit innerhalb seines eigenen Ministeriums, besonders in bezug auf das Verkehrswesen. Fast gewinnt es den Anschein, daß hier Bestrebungen