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1. In Italien (1848—1855)
gesandt; alles stimmte und klappte, wie es bei einem Eisenbahner nicht anders sein konnte, und am Sonntag führte er denn auch pünktlich die Kinder in die Arme seiner Frau. Er ist schweren Herzens von der teuren, heiligen Heimat, aus dem schönen Tale von Primiero geschieden; es ging ihm ahnend durch die Seele, daß er sie nicht Wiedersehen werde ....
Am 27. Oktober 1855 verließ Negrelli mit seiner Familie Verona, vor dem ihm so gebangt und das ihm soviel Kämpfe und Sorgen und schließlich noch so schweres Leid gebracht hatte. Wohl tröstete es ihn zu solcher Stunde, daß ihm das ganze Land bis zum Po freudige Beweise der Teilnahme und Zuneigung gab und daß der greise Marschall ihm beim Abschiednehmen wieder und wieder die Hand drückte und nicht aufhörte, seine Abreise zu beklagen. Ein sonniger Strahl fiel in den Abschied. „Von Wien“, so schreibt er an Revoltella noch am letzten Tage in Verona, „läßt man nichts hören; aber von Paris erhalte ich die Einladung, Mitte November in Angelegenheit des Suezkanals nach Ägypten zu reisen.“ Und so begleitete ihn auf der Fahrt nach Wien die beglückende Hoffnung, nun mit aller Kraft an der Verwirklichung eines Gedankens teilnehmen zu können, der in seiner Bedeutung für den Weltverkehr über alles hinausragte, das zu schaffen und zu begründen ihm bisher ein günstiges Geschick ermöglicht hatte.