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IN. Letzte Kämpfe
ihn bis 28. Juli zurück; auf der Heimreise verweilte er einige Tage in Linz, wo seine „liebste Lotti“ mit den Kindern den Sommer verlebte. „Die vier Tage, die ich bei Euch verbrachte, werden mir unvergeßlich sein und ich danke Dir dafür“, schreibt er seiner Frau aus Wien. Und nun geht Tag um Tag ein Brief an seine Lotti und berichtet über alle häuslichen Sorgen und alle Tagesereignisse; von der Langeweile der Köchin und des Dieners, von dem „alten Weib“, das ihm morgens in dem kleinen Souterrain neben dem Theseustempel im Volksgarten das Rohitscher Wasser kredenzt; von den Spaziergängen auf dem Glacis, wo Czapka — der damalige Polizeigewaltige Wiens — große Ordnung hält, indem er „alle molestierenden Elemente radikal ausgemerzt hat“; von Saphirs Sieg über den Herausgeber der „Presse“ und den Kritiker Valdeck, über Semlitsch und E. v. Schwarzer, die wegen Ehrenbeleidigung bestraft wurden; über Bachs Reise nach Dalmatien und Italien als Quartiermacher für Erzherzog Karl Ludwig, den Vizekönig Italiens. Er sendet seiner Lotti zum Geburtstage eine prächtige Ananas und schildert ihr, welche „unendliche Frohe“ (Scholz) 75 ihn ergriff, als er von der Eröffnung der Eisenbahn von Raab nach Ko- morn heimkehrte und nach der „oberägyptischen Hitze“ wieder in seinem reinen langen Bette gut ausruhen konnte.
Eine Dienstreise nach Italien eröffnete er mit einem Besuche in der Heimat. Sonnenschein liegt über seinen Briefen an Lotti, sie atmen das tiefe Glück des Wiedersehens und der Erinnerung. Er verzeichnet die Stunde und Minute, da er auf der heimatlichen Schwelle von den Verwandten begrüßt wird; er berichtet von den Schwestern, die sich mit den Kleidern geschmückt haben, die Lotti ihnen gebracht, von den Brüdern Franz