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wohnten Verhältnissen in Afrika schnell anpassen werden. Das scheint ein zäher Pferdeschlag zu sein. Im allgemeinen gingen alle Pferde glatt hinein, ein auch nur nennenswerter Unfall passierte nicht.
Auf dem „Kronprinz“' gab’s ein solennes Frühstück, dann dampfte um 2 Uhr programmäßig der „Markgraf“ ab. Der kommandierende General von Bock und Polach verabschiedete sich darauf in einer kurzen Ansprache von uns, ebenso nahm Oberstleutnant Ohnesorg vom Oberkommando der Schutztruppen Abschied von der Batterie, der Transportführer brachte drei Hurras auf den Allerhöchsten Kriegsherrn aus, die Musik spielte noch einige Stücke, dann war die Abschiedsfeierlichkeit beendigt, und wir konnten uns noch etwas Hamburg ansehen, da der „Entre Rios“ erst um 2 Uhr nachts fällig war. Ein Diner beim allbekannten Pfordte beschloß den Tag, und um Punkt 10 Uhr dampfte die Pinaß mit uns vom Katharinenstege nach dem Dampfer. Der Landungssteg wurde eingezogen, und um 2 Uhr morgens fuhren wir vom Kai ab, geschleppt von einem kleinen Dampfer, um dann noch einige Stunden bei Krautsand zur Übernahme der Munition liegen zu bleiben. Ganz stül zogen wir hinaus. Damals, als wir nach China gingen, pflückte man bei einem lärmenden Abschiede die Siegeslorbeeren schon vorher. Möge uns dieser stille Abschied eine gute Vorbedeutung sein, und möge es uns Artilleristen endlich einmal vergönnt werden, auch mit unseren Kanonen dem Feinde zu zeigen, was wir im Frieden gelernt haben!
Schlußvignette von Anita Peters.