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heißen, ungesunden Hafen liegen zu müssen, doch kaum hatte der Kapitän mit den Beamten und dem Konsul gesprochen, als auch schon die erste Ladung Menschen anlangte, um sich mit Kisten und Kasten bewaffnet schnell auf dem Schiffe zu verteilen, rauchend, schwatzend, schimpfend, hin und her laufend und die wunderbaren weißen Zahnreihen, um die man sie beneiden könnte, zeigend. Nun folgte Ladung auf Ladung, das ganze Schiff wimmelte bald
von Schwarzen, großen und kleinen, alten und jungen. Sie redeten eine schreckliche Sprache, die mir viel schlimmer vorkam, als zu Anfang das Chinesische. Man konnte da komische Szenen beobachten. Einige hatten sich kleine, notdürftig mit einem kurzen Hemdchen bekleidete Jungen wahrscheinlich zur Bedienung mitgebracht; sie schichteten die Kisten am Promenadendeck hoch auf und versteckten dahinter die kleinen Kerle, solange das Schiff noch nicht in Bewegung war. Natürlich trieben auch die unvermeidlichen Postkartenhändler ihr Wesen. In unserer Messe hatten sich einige schwarze Gentlemen niedergelassen, um sich am deutschen Biere gütlich zu tun. Einer davon war der Kapitän eines der beiden seinerzeit untergegangenen liberianischen Kriegsschiffe, deren Mastspitzen noch bis vor kurzem als Wahrzeichen der Republik über dem Meeresspiegel zu sehen waren.
Kru Boys.
von Salzinann phot.
Das eine trieb auf die gefährlichen Klippen während eines großen Diners, das der Präsident zur Feier des Ankaufs gegeben hatte. Das andere soll einem Gerücht zufolge, als alles durchgerostet und verkommen war, auseinandergefallen und auf einer Sandbank, wohin man es mit vieler Mühe schleppte, um es auf den Strand zu setzen, einfach versackt sein.
Um 5V2 Uhr wurde Musterung gehalten unter Assistenzdes „Hcadmans“ der Schwarzen, die übrigens diesen Rummel schon ganz genau kennen; die meisten von ihnen sind bereits viele Male mit Dampfern der verschiedensten