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der erste Offizier einen Kognak gewann; zwei Minuten später, und er hätte verloren. Alles klappte vorzüglich, von weitem konnte man schon das Regierungsboot der Republik erkennen,, das sofort in Marsch gesetzt worden war. Es führte eine der amerikanischen sehr ähnliche Flagge; bekanntlich hat sich Liberia aus freigelassenen amerikanischen Negersklaven gebildet. In die Eingeborenenhütten am Strande kam Leben, und bald stieß eine Menge der langen schmalen Einbäume, von zwei, drei, vier bis sechs Insassen mit kurzen blattförmigen Rudern getrieben, ab, um sich uns schnell zu
St. A. Dr. Egg-el phot.
An Bord des ,,Entre Rios'
nähern. Neugierde trieb diese schwarzen Söhne der freien Republik, vielleicht fiel auch hier und da ein Trinkgeld ab. Geschleppt von der Woermann- Pinasse, kam der deutsche Konsul im Boot mit deutscher Flagge angefahren. Wir müssen ungefähr 50 Kruneger an Bord nehmen, die in Swakopmund als Arbeiter dienen sollen. Vorsichtshalber hat man aus Hamburg gleich 100 bestellt, um sicher wenigstens 50 zu haben, und nun kommen alle hundert, auf Verlangen noch mehr. Schwarze und wei ße Gentlemen von der Regierung steigen an Bord: unsere Papiere sind in Ordnung, Kranke sind nicht vorhanden. Bald sind auch der Konsul und der Woermann-Agent da und werden mit einem Schluck Bier und lustigen Weisen unseres Grammophons willkommen geheißen. Wir hatten alle befürchtet, eine Nacht in diesem