2Ô
SEwrryy;- y. y.
gen Südosten. Die Schwarzen werden mit Glacés angefaßt, denn es soll vorgekommen sein, daß sie noch im letzten Moment, als schon das Schiff in Gang war, im Hechtsatze allesamt über Bord gesprungen sind, schlechte Behandlung befürchtend; schwimmen können sie alle wie die Fische. Den uns von der Woermann-Linie mitgegebenen Kapitän Ihrke kennen sie jedoch ; viele begrüßten ihn als alten Bekannten und haben Vertrauen zu ihm. Auf deutschen Schiffen werden sie übrigens stets gut'ibehandelt.
* *
*
Der 13. April war ein sehr heißer Tag. Am 14. setzte der Südostpassat ein und brachte einige Abkühlung. Wir passierten gegen 11 Uhr den Äquator; unsere Leute beschäftigten sich damit, sich gegenseitig zu taufen mit einem Gusse aus dem Tränkeimer oder mit Hilfe des Schlauches. Die Jagd auf dem Schiffe wollte keiq Ende nehmen und bald waren die meisten naß wie die Katzen. Für Offiziere und Unteroffiziere war auf dem Promenadendeck eine Ecke zur Taufe abgeteilt und mit Flaggen drapiert. In berechtigter Vorahnung dessen, was folgen sollte, hatten wir Täuflinge uns möglichst leicht angezogen. Nur zwei von uns hatten die Linie schon passiert; ganz dicht daran sind wir Chinesen ja bereits inSingapore gewesen, aber nicht hinüber gefahren. Um 3 Uhr traten Neptun und Thetis mit Gefolge an und begrüßten die Täuflinge mit einer Ansprache in Versen, dann ging’s zum Taufbecken, das aus einem über Böcke gehängten Segeltuch voll Seewasser gebildet war. Im Becken standen mit todernstem Gesicht zwei bunt bemalte Neger, die das Ganze wahrscheinlich für eine Haupt- und Staatsaktion hielten. Nun wurden wir einzeln aufgerufen, erhielten unsere Taufnamen, wurden eingeseift, mit einem Riesenholzmesser abrasiert und dann rücklings in die kühlen Fluten befördert. Unter schallendem Gelächter wanderte so einer nach dem andern hinein, Neptun war unerbittlich. Mir gab man den schönen Taufnamen Pulex asiaticus, der Gobi-Floh. Zuletzt packten einige hinterlistige Täuflinge Neptun selbst und duschten ihn gründlichst ab, um dann lachend das Weite zu suchen. Keine Freude ist schöner als Schadenfreude! Die Taüfe beschloß abends in der Messe ein würdiges Taufmahl.
Meine Ruh’ ist hin, denn das Karabinerschießen hat angefangen, den ganzen Tag knallt es von der Kommandobrücke nach einer auf einem aus- gefierten Ladebaum angebrachten Kopfscheibe. Die Zeit fliegt nur so dahin, noch wenige Tage trennen uns vom Bestimmungsorte, vor uns steht dann ein neues, reiches Feld der Tätigkeit. — So hoffen wir!