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und am 18. voraussichtlich angegriffen, und wieder sind wir hier festgehalten. In Afrika kommt eben tatsächlich alles anders, als man denkt.
Am 19. Juni zog die Abteilung von der Heyde ab, mit ihr unsere 4. Batterie, ein Glied mehr in dem großen Kreise bildend, der sich allmählich um den Hererostamm zusammenzieht. Werden sie uns wohl wieder entwischen? In allen Tonarten wird die Frage diskutiert und bildet das stets wiederkehrende Tagesgespräch. Alle Möglichkeiten werden erwogen, doch es hilft alles nichts, wir bleiben vorläufig hier
St. A. Dr. Effgol phot.
5 .Batterie.
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liegen. Abends geht man mit der Hoffnung zu Bette oder vielmehr zum Schlafsack: Möchten die Herero doch abziehen, damit wir schleunigst hinterher marschieren. Morgens steht man mit derselben Hoffnung auf. Leider sitzt die Gesellschaft auf den guten Weiden am Omua Matako fest und rührt sich nicht. An sich wäre es ja bei den schwachen zur Verfügung stehenden deutschen Kräften das günstigste, der Feind bliebe ruhig sitzen, bis wir von allen Seiten über ihn herfallen können. Aber anderseits ist es wohl auch begreiflich, daß man sich nach Kugelpfeifen und Kanonendonner sehnt. Zu was ist man sonst hier herausgezogen, und dem jungen Soldaten wird man diesen Wunsch wohl nie verargen.