damit. Es war gegen Nachmittag, als die beiden in der Nacht weggelaufenen Treiber wiederkamen. Einer unserer Leute sprang auf und wollte
schießen, da er sie für feindliche Herero hielt, als wir sie noch rechtzeitig erkannten; Hunger und Durst hatten sie hergetrieben. Zur Strafe wurden sie erst zwei Stunden lang ans Rad gebunden und dann gab’s 25 mit dem Schambock, was sie absolut nicht schätzten. Sie erhoben ein mörderliches Geschrei. Im übrigen kann es ihnen kaum wehe getan haben, denn so einSchwarzer hat ein recht dickes Fell.
Abends 6 Uhr kamen wir endlich in Owikokorero an. Schon am nördlichen Ende der Vley erwartete mich
der Postbeamte und brachte mir Briefe und Postsachen mit. Der Etappen- Kommandant, Oberleutnant Paschen vom Seebataillon, nahm mich freundlich in seinem Zelte auf. Ich hatte den lange entbehrten Genuß eines Bettes, allerdings eigener Konstruktion. Herausfallen konnte man sicher nicht, es bestand aus über einen Rahmen von Stangen gespannten Säcken. Leider kamen wir in Quarantäne und mußten den aus Okahandja herübergesandten Veterinär abwarten, der unsere Ochsen untersuchen sollte. Am 24. war wieder einmal Verbandswechsel. Ich saß den ganzen Tag über im sogenannten Kasino, einem provisorischen Zelt, und studierte Zeitungen und Briefe.' 1
St. A. T)r. Eggel phot. Klippkaffern -W e i b.
St. A. Dr. Eggol phot.
Herero-Weib.
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