Unsere Eisenerze bilden auch eine nicht unbedeutende Post in unserem Aussenhandel. Im Jahre 1897 wurden 2,478.859 g im Werthe von 2,230.702 fl. zumeist nach Deutschland ausgeführt und 1,377.701 q im Werthe von 1,671.248 fl. eingeführt. Von dieser Menge entfallen:
Auf Deutschland.213.458 g oder 16%.
» Schweden.756.628 » » 56 »
» Spanien.151.671 » » 11 »
» Griechenland .... 116.820» » 9 »
» Russland.104.632 » » 8 »
Die Bezüge an schwedischen, russischen und deutschen Erzen erfolgten von den nördlichen, die aus Spanien und Griechenland von den südlichen Provinzen, letztere speciell für die in diesem Jahre in Betrieb gesetzten Hochöfen von Servola bei Triest.
Die Salinen. Die Gewinnung von Salz wird in Oesterreich schon Jahrhunderte lang betrieben und sind bedeutende Steinsalzbergbaue in Galizien (Wieliczka), in Oberösterreich, Tirol, Steiermark, in Salzburg, Küstenland und Dalmatien in ausgedehntem Betriebe. Nur in Westgalizien (Wieliczka) allein wird ausschliesslich Steinsalz gewonnen, in den übrigen Salzbergbauen Stein- und Sudsalz. Endlich wird Seesalz ausschliesslich in Dalmatien und dem Küstenlande gewonnen. Die Production an Stein- und Sudsalz, Industrial- und Seesalz hat sich in den letzten 3 o Jahren bedeutend vergrössert.
Es wurden gewonnen:
-Steinsalz . Sudsalz Seesalz Industrialsalz
Summa .
1862
762.591 q 1,246.180 » 44.864 » 181.985 » 2,235.620 q
1896
419.333 q 1,748.631 » 236.782 » 685.126 » 3,089.872 q
Die Production hat zugenommen bei Sudsalz um 3 o%> bei Seesalz um 520% und bei Industrialsalz um 320 °/o, dagegen hat sie abgenommen bei Steinsalz um 45 %. Insgesammt hat die Production um 28% zugenommen.
Der Werth der Production betrug 1862: 25.5 Millionen Gulden, 1896: 22. g Millionen Gulden, er hat sich um 11 °/ 0 vermindert. Diese Abnahme des Productionswerthes bekundet die Erkenntnis von der wirthschaftlichen NothWendigkeit des Bezuges billigen Salzes für die Zwecke der Landwirthschaft und Industrie seitens der Staatsverwaltung.
Arbeiter waren 1862 beschäftigt 10.915, 1896 6333 , daher Zunahme 45%.
Quecksilberbergbau. Der Quecksilberbergbau Oesterreichs beschränkt sich zumeist auf den ärarischen Besitz in Krain (Idria), erst in neuester Zeit haben sich auch Privat-Bergwerksbesitzer gefunden, welche ebenfalls in Krain Quecksilber, jedoch noch nicht in bedeutenden Quantitäten gewinnen. Der Quecksilberbergbau hat wesentliche Fortschritte sowohl in der bergmännischen Förderung als in der hüttenmännischen Gewinnung erfahren.
Die Production an Quecksilber, welche 1862 nur 2619 g im Werthe von 158 fl. per Metercentner betrug, stieg 1896 auf 5642 q im Werthe von 2o3 fl. 75 kr. per Metercentner, es hat sich also die Production mehr als verdoppelt und der Durchschnittswerth um 25% erhöht.
Die Silberproduction. Die Gewinnung des Silbererzes und dessen Verhüttung auf Silber ist fast ausschliesslich in dem Besitze des Staates, und zwar in Böhmen (Przibram). In den letzten Jahren haben mehrere Privatbesitzer die Aufschürfung alter Silbererzbergbaue in Böhmen, Mähren und Krain begonnen, deren Production aber noch nicht nennenswerth ist.
Die Silberproduction hat erst in den letzten Jahren eine Abschwächung erfahren, als durch die Demonetisirung des Silbers nach gesetzlicher Einführung der Goldwährung die Verwerthung des erzeugten Silbers zur Ausprägung von Münzen eingeschränkt und der Verkauf des Silbers auf den freien Markt gebracht, also der Concurrenz unterworfen wurde.
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