Stimmenfond besitzt; sein College Kokitanski, weleliev seit Jahr und Tag auch antangt, das überreiche Rolnnaterial ein wenig kiinstleriseli zu ibnnen.

Draxler, der Unverwüstliche, timt es noeli immer den feurigsten jugendlichen Nachfolgern gleich in seinen Forcepartien: Marcel und Kaspar.

Herr (Gustav Walter, ein seltener lyrischer Tenor (obwohl er auch seit einigen Jahren noch die Partien eines Heldentenors übernimmt), ist ein feinfühlender, geistvoller Künstler mit äusserst wohlklingender Stimme und einem wunderschönen mezzavoce.

Herr Rabatt, der Heldentenor, ist ein tleissiger Sänger mit tönender Stimme und stattlicher Erscheinung.

Herr Müller, ein frischer, jugendlicher Tenor, passt seinen Stimmqualitäten und seiner Manier nach am besten für die italie­nischen Opern Verdis und Donizetti's.

Herr Mayerhofer ist ein lustiger Papageno, Ohapelou etc., dessen drolliges Hanswurstfigiircheii ihm viel behilflich ist zum Erfolge seiner Rufipartien.

Was wir vom Opernhause sagten, gilt theilweise auch vom Rurgtheater; auch seine (Glanzperiode ist im Erbleichen. Auch hier schweben die Schemen unvergesslicher Künstler rächend und unbarm­herzig durch die Räume und lassen das unechtere (Gold erröthen. Oie Schröders, Sophie Miillers, Rettichs, Pcches, die An­schütze, Lowes, Fichtners sind (dien unzertrennlich von den alten engen Räumen des theresianischen lloftheaters. Vielleicht dass mit dem neuen projectirten lloftheatcr die alten Vergleiche ein wenig verblassen. Ris dahin aber wird das Rurgtheater vor­herrschend in einzelnen Kräften und in einzeln prächtig gespielten Scenen glänzen. Das altberiihmte Ensemble, die Aufführungen aus Einem (Gusse, sind vorüber. Und wahrlich, es ist das nicht die Schuld der Leitung; aber dieselbe muss zu oft wechseln. Das Rurgtheater, in welches man einst nur nach vielen lviinstlerproben und nach erreichter Vollendung gelangte, muss jetzt oft zu Experimenten mit jungen Theaterschul Kräften benützt werden, aus

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